Im Gasometer Oberhausen zeigt die Ausstellung „Wunder der Natur“ auf beeindruckende Weise die außergewöhnlichen Strategien des Überlebens der Tiere und Pflanzen auf unserem Planeten.
Wir haben die Ausstellung besucht und möchten dir gerne über unsere Erfahrungen berichten.
Eine Woche Grippe hatte ich hinter mir. Dazu ein selbst auferlegter Hausarrest. Zeit, endlich mal wieder vor die Türe zu gehen. Ohne Fieber, aber noch mit Husten und Schniefnase, hatte ich Lust auf einen ruhigen und kurzweiligen Ausflug.
Sonnig und kalt sollte es laut Wettervorhersage dieses Wochenende werden. Draußen im Kalten herum zu spazieren kam für mich allerdings noch nicht infrage. Also suchten wir nach einem alternativen Ausflugsziel.
Stephan schlug vor, nach der aktuellen Ausstellung im Gasometer in Oberhausen zu schauen. Als er dies erwähnte, erinnerte ich mich: Meine Kollegin empfahl mir kürzlich schon mal einen Besuch im Gasometer. Dort sei nämlich derzeit eine wirklich eindrucksvolle Ausstellung mit dem Titel „Wunder der Natur“.
Das war schon eine Zeit lang her. Also erkundigten wir uns online. Auf der Website des Gasometer Oberhausen stand geschrieben: Die Ausstellung ist aufgrund der großen Nachfrage bis 30.11.2017 verlängert.
Juchu! Glück gehabt 🙂 Denn ursprünglich lief diese nur bis Dezember 2016.
Das Gasometer kannten wir bereits von vorherigen Besuchen. Bereits zweimal kamen wir an diesen eindrucksvollen Ort um Ausstellungen zu besuchen. Übrigens, ein kleiner Tipp: Schau doch auch mal in der benachbarten Shopping-Mall vorbei. Dabei handelt es sich um das Centro Oberhausen. Eine von Europas größten, überdachten Einkaufszentren.
Gasometer? Was ist das eigentlich?
Das Gasometer war ursprünglich ein Gasspeicher. In diesem wurde das Abfallprodukt Gichtgas von den Hochöfen zwischengelagert. Die umliegenden Industrieanlagen konnten so kontinuierlich mit dem Brennstoff versorgt werden.
Nach 2-jähriger Bauzeit ging der Speicher im Jahr 1929 in Betrieb. Während des zweiten Weltkrieges musste der Gasspeicher einige Beschädigungen einstecken. Bei den anschließenden Reparaturarbeiten brach ein Brand aus. Das Gasometer wurde dann im Jahr 1946 neu aufgebaut. Mit einer Höhe von 117,5 m und einem Fassungsvermögen von 347000 m³ zählte der Speicher zu den Größten seiner Art. Weitere interessante Informationen findest du auf der Website des Gasometer Oberhausen.
Wunder der Natur
Sonntag – das heißt Familien- und Ausflugstag. Neben uns strömten Scharen anderer Leute ins Gasometer.
Ob groß oder klein, jung oder alt – Interesse an unserer vielfältigen Natur- und Tierwelt hat einfach jeder.
Nach Betreten des Gasometers besteht die Möglichkeit seine Garderobe abzugeben. Hier kannst du auch einen Audio-Guide mieten. Wir entschieden uns gegen den Audio-Guide. Diesmal wollten wir uns einfach treiben lassen.
Die ersten großartigen Fotos erwarteten uns schon direkt im Eingangsbereich. Von überall waren „Wows“ und „Ohs“ zu hören. Ich glaube jeder, der diese Aufnahmen sieht, bekommt eine Gänsehaut.
Die Ausstellung lebt von den großartigen Fotografien. Es gibt so viel zu entdecken! Ob Wesen aus der Tiefsee, Korallenriffe, Bewohner der Wüste oder Lebewesen aus den tropischen Regenwälder – für jeden ist etwas dabei. Außerdem kannst du einzigartige Bilder bestaunen, die Mithilfe eines Elektronenmikroskops entstanden sind.
Einige Kinder erschreckten sich beim Anblick riesig großer Insekten. Andere Zuschauer blieben fasziniert und verzaubert stehen. Übermenschlich große Abbildungen von Schimpansen-Händen führten uns vor Augen, wie sehr die Schimpansen uns Menschen doch ähneln. Sehr gut erkannten wir die typischen Rillen und Muster auf den Händen und Fingern. Unwillkürlich schauten wir uns unsere eigenen Hände an.
Welche Bilder den meisten Eindruck bei uns hinterließen
Einige Augenblicke später blieb ich stehen. Ich ließ die Abbildung eines Pferde-Fötus auf mich wirken. Die Hufe waren bereits erkennbar. Der Kopf war im Verhältnis zum Körper noch sehr groß. Der gesamte Körper leuchtete weiß.
All dies ließ mich einen Moment innehalten. Aus der Info-Tafel entnahm ich, dass dieser Fötus mit seiner Mutter verstorben war.
Ich liebe Chamäleons. Somit war ich von den großen Aufnahmen dieser Echsen ebenfalls sehr beeindruckt. Auf einem Bild ist wunderbar festgehalten, wie ein Chamäleon mit seiner Zunge Beute macht. Auf einer anderen Abbildung ist ein sehr buntes Chamäleon zu sehen. Absolut wundervoll, wie jede Hautschuppe erkennbar mit einer anderen Farbe eingefärbt ist.
Stephan bewunderte unterdessen eine Elefantenfamilie. Auf unserer Südafrika-Reise standen wir den Grauen Riesen auch bereits Auge in Auge gegenüber.
Anschließend ging er zum Foto der jagenden Geparden. Zu diesem bemerkte er:
„Genau im richtigen Moment auf den Auslöser gedrückt.“
Damit hat er absolut Recht. Aber schau selbst:
Geniale Momentaufnahmen, oder?
Wir als Fotografie-Fans hätten uns nur gerne noch nähere Informationen zu den technischen Daten gewünscht. Angaben zu Verschlusszeit, Blende, Objektiv und Kamera – das wäre für uns Nerds noch interessant gewesen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau 🙂
Höhepunkt der Ausstellung
Der absolute Höhepunkt der Ausstellung lag noch vor uns. Das Gasometer ist nämlich in drei Etagen unterteilt. Auf der obersten Ebene ist eine Art „Theatertreppe“ eingebaut. Ein paar Stufen sind hierher zu überwinden. Wir betraten den abgedunkelten Raum.
Und WOW: in der Mitte hängt eine Kugel mit einem Durchmesser von 20 Metern! Auf diese werden bewegte Satellitenbilder unseres blauen Planeten projiziert. Das ließen wir erstmal einen Augenblick auf uns wirken.
So müssen sich wohl Astronauten fühlen, wenn sie von oben auf unsere Mutter Erde schauen dürfen.
Wir ergatterten einen der hier ausliegenden Sitzsäcke. Direkt mal einen schönen Platz gesichert. Wir bestaunten in einer bequemen Liegeposition die vielen Satellitenbilder. Die Bilder umfassen Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Auch die unterschiedlichen Jahreszeiten werden dargestellt. Wir bekamen das Gefühl, dass sich die Erde tatsächlich drehe. Dabei lässt sich auf alle Länder im Laufe der Zeit ein guter Blick erhaschen.
Ein extrem beeindruckendes Erlebnis!
Ausblick in luftiger Höhe
Du darfst dich als Besucher nicht nur innerhalb dieses unglaublichen Industriedenkmal umsehen. Auch das Dach des Gasometers ist begehbar. Um in die luftigen Höhen zu gelangen, steht innen ein gläserner Lift für den Aufstieg zur Verfügung. Als Fitness-Fan ohne Höhenangst kannst du alternativ auch die 592 Stufen außen am Gebäude erklimmen.
Rund 30 Leute standen an diesem Sonntag in der Schlange vor dem Lift. Es passen 6-8 Personen hinein. Jede Fahrt dauert eine gefühlte Ewigkeit. Vom Aufzug auf die beleuchtete Erdkugel schauen zu können, ist sicherlich nochmal eine Sensation. Wir wollten allerdings nicht so lange warten. Die Treppen waren an diesem Tag aufgrund meiner abklingenden Erkältung leider auch keine Option.
Den Aufstieg können wir trotzdem empfehlen! Wir haben den Ausblick von dort oben über Oberhausen und das Ruhrgebiet bereits in der Vergangenheit schon einmal genießen können.
Unser Fazit
Die Ausstellung „Wunder der Natur“ ist wirklich eine rundum gelungene Inszenierung unseres Planeten. Sowohl Erwachsene als auch Kinder kommen hier voll auf ihre Kosten.
Wenn du Lust auf äußerst beeindruckende Fotografien und die riesige Erdkugel hast, solltest du dir die Ausstellung nicht entgehen lassen!
An dieser Stelle bedanken wir uns für die tollen Fotos aus dem Presseportal des Gasometers Oberhausen.
Bildnachweis Beitragsbild: Gasometer Oberhausen, Ausstellung „Wunder der Natur“, 11. März – 30. Dezember 2016, 20-Meter-erdkugel im Innenraum des Gasometers, Foto/ Montage: Thomas Wolf
Die nächste Ausstellung „Der Berg ruft“ ist auch einen Besuch wert! Lies mehr dazu in diesem Artikel.