Du wirst es nicht glauben, aber auf einem Fahrrad erlebst du eine Stadt wie Lissabon mit ganz anderen Augen als zu Fuß. Wir haben eine rasante Fahrradtour auf coolen Retro-Bikes durch Lissabon mitgemacht und dabei ganz viele, tolle Impressionen gesammelt.
Über Airbnb Experiences fanden wir die Retro-Bike Tour von Temwa.
Einen Tag vor dem geplanten Tour Termin, kontaktierte Temwa uns und die anderen Teilnehmer über das Airbnb Nachrichten-System. Er klärte unsere Körpergröße ab, um die richtigen Fahrräder bereitstellen zu können.
Los geht’s
Am Tag der Tour erwartete uns Temwa pünktlich mit einem leckeren Espresso zur Begrüßung am vereinbarten Treffpunkt. Wir waren in unserer Gruppe insgesamt zu Viert. Anschließend nahmen wir die Fahrräder in Empfang. Es handelte sich dabei um Fahrräder, die alle mindestens 30 Jahre alt sind, also wirklich Retro-Style.
Kennst du noch diese Fahrräder, an denen sich die Gangschaltung am Rahmen befindet? Genauso diese Art von Rädern sind es 🙂 Allesamt noch verkehrssicher, aber in ihrer Bedienung etwas eigen.
Die Tour startete in Temwas Nachbarschaft. Dort lebt er seit einigen Jahren. Unser Guide wurde an vielen Straßenecken freundlich gegrüßt. Er ist einer der Wenigen, die sich in Lissabon mit dem Fahrrad fortbewegen und daher bekannt wie ein bunter Hund.
Die Tour war sehr abwechslungsreich. Anfangs fuhren wir zu verschiedenen Aussichtspunkten. Leider sahen wir aufgrund der Nebelsuppe nicht besonders viel von der Stadt.
Unterwegs legten wir immer wieder Pausen für Getränke und den Gang zum Klöchen ein.
Flohmarkt
Einen weiteren Stopp legten wir vor der Kirche Sao Vicente da Fora ein. Hinter der Kirche findet zweimal pro Woche ein großer Flohmarkt statt.
Temwa erzählte uns, dass einige Meter weiter hinten in einem kleinen Park gestohlene Ware verkauft wird. Lange Zeit wurde dies von den Ordnungshütern geduldet. Inzwischen wird der Park regelmäßig geräumt.
Unserem Guide entwendeten vor einiger Zeit Autoknacker ein Fahrrad und zwei Surfboards. Sein Fahrrad fand er bei eBay und kaufte es sich zurück. Die Surfboards wurden höchstwahrscheinlich auf dem illegalen Markt angeboten.
Lissabon hat wie jede Großstadt auch seine Schattenseite…
Weiter durch Alfama
Unsere Tour führte weiter bergab durch enge Gässchen im Stadtteil Alfama. In diesem Stadtteil findest du sehr viele kleine Bars und Restaurants, die am Abend Fado spielen. Fado ist ein portugiesischer Musikstil, in dem es meist um verlorene Liebe, vergangene Zeiten oder Sehnsüchte geht.
Praca do Comercio
Ein kurzes Stück fuhren wir am Fluss Tajo entlang.
Der Praca do Comercio ist prachtvoll und in der Mitte befindet sich ein großes Reiterstandbild.
Der Platz ist immer gut besucht und wir mussten mit unseren Fahrrädern etwas aufpassen.
Ginjinha
Ein Lissabon-Besuch wäre natürlich nicht ganz vollständig, wenn man den berühmten „Ginjinha“ nicht probiert hat
Temwa führte uns zu einem kleinen Lädchen, in dem ausschließlich Ginjinha verkauft wird. Hierbei handelt es sich um einen Kirschlikör. Der Schnaps wird wahlweise mit oder ohne einlegten Kirschen serviert.
Uns schmeckte der Likör ganz gut und wärmte bei dem regnerischen Wetter von innen 😉
Noch eine Stärkung vor dem Rückweg
Kurz bevor wir uns auf den Rückweg machten, gab es vorab noch eine kleine Stärkung. Wir schauten in einem indischen Imbiss vorbei und jeder bekam ein gefülltes Reisbällchen (wahlweise mit Fleisch oder vegetarisch).
Gut gestärkt traten wir den Rückweg an. Damit es nicht allzu anstrengend für uns wurde, führte uns Temwa auf einem weiten Bogen moderat den Berg zum Ausgangspunkt hinauf.
Einen Berg fand ich dann doch ziemlich anstrengend. Temwa ließ sich zu mir zurückfallen und half mir indem er mich etwas anschob 😉
Insgesamt waren wir etwa vier Stunden auf den Straßen Lissabons unterwegs.
Wir können dir die Entdeckung Lissabons per Fahrrad ans Herz legen. Du erlebst die Stadt von einer ganz anderen Seite.
Lustig war es auch, wie uns viele Passanten zujubelten oder zumindest aufmerksam hinterherschauten. Fahrräder sind in Lissabon nicht so üblich. Insbesondere Retro-Fahrräder fallen da natürlich besonders auf 🙂
Über die Hofreitschule in Lissabon haben wir in diesem Beitrag berichtet.