Alte Gemäuer, kleine Gässchen und eine Standseilbahn von 1887 – all dies gehört zu der Stadt Bergamo in Italien. Auf unserem Roadtrip legten wir dort einen kurzen Sightseeing-Stopp ein.
Die Stadt Bergamo lag auf unserer Reiseroute und bot sich perfekt als Zwischenstopp an diesem Fahrtag unserer Italien-Rundreise an. Im Voraus suchte Stephan uns ein Parkhaus in der „Unterstadt“ heraus. In der Oberstadt gibt es nur ziemlich wenige Parkplätze, die zudem extrem überteuert sind. Nach dem Einparken machten wir uns auf dem Weg zur Standseilbahn. Mit dieser wollten wir in die Oberstadt fahren.
Postbesuch mit Hindernissen
Kurz vor der Seilbahn befindet sich eine riesige Filiale der italienischen Post. Seit Tagen war ich bereits auf der Suche nach einer geöffneten Postfiliale, um zwei Briefmarken zu kaufen. Also dachte ich, es wäre gut, diese Gelegenheit zu nutzen. Die große Filiale hatte nämlich schon mal bessere Öffnungszeiten, als die kleinen Filialen in den Dörfern.
Wir gingen hinein und stellen fest, dass wir uns eine Marke am Automaten ziehen mussten. Das Gerät konnten wir auf die Sprache Englisch umstellen und zogen uns ein Märkchen für den passenden Geschäftsvorfall.
Auf der Anzeigetafel kamen die Nummern nur schleppend langsam voran, aber wir hatten nur noch ca. 5 Nummern vor uns und warteten geduldig.
Und juchu: endlich erschien unsere Nummer! Aber hey, was war das? Da machte sich parallel zu uns eine ältere italienische Dame ebenfalls auf den Weg zu „unserem“ Schalter. Die Mitarbeiterin machte uns darauf aufmerksam, dass nicht nur die Ziffer auf unserer Marke eine Rolle spiele, sondern auch das Symbol davor! Na toll… Der Nummernkreis mit dem Briefumschlagsymbol hatte sich noch keine Zahl weiter bewegt 🙁
Wir gaben auf und erwarben ein One-Way-Ticket für die Seilbahn.
Seilbahn-Fahrt in die Oberstadt von Bergamo
Eine Bahnfahrt, die ist lustig, lalala… Die kurze Fahrt bringst du sehr schnell hinter dich. Wenn du schonmal mit einer Standseilbahn gefahren bist, ist es auch nicht weiter spannend 😉
Aber in jedem Fall sehr praktisch, da du nicht zu Fuß hinauf in die Altstadt laufen musst.
Altstadt von Bergamo
Unsere Postgeschichte setzte sich in der Altstadt von Bergamo fort. Wie gesagt, ich brauchte unbedingt zwei Briefmarken. In der Altstadt erspähte ich eine kleine Filiale. Dort mussten wir leider feststellen, dass aktuell ein Computerproblem vorlag und der gute Mann mir keine Briefmarken verkaufen konnte. Ahhhhh! Das konnte doch nicht wahr sein.
Ein bisschen gefrustet war ich schon 😉
Um den Ärger schnell zu vergessen, legten wir mit Sightseeing los.
Wir schauten uns in den kleinen Gassen um und entdeckten den Dom. Diesen kannst du dir kostenfrei von innen ansehen. Genau während unseres Besuchs spielte jemand auf der eindrucksvollen Orgel. Die Akustik war klasse und wir lauschten einige Minuten.
Wir ließen uns ein bisschen durch die Gassen treiben. Dabei konnten wir viele staunende Touristen beobachten, die Schaufenster-Shopping machten und sich ihres Urlaubs erfreuten.
An einem großen Schaufenster blieben auch wir hängen:
Boah sah das alles leeeeecker aus! Spontan meldete sich der mittägliche Hunger 😛 Allerdings entschieden wir uns erst noch den Spaziergang fortzusetzen. Kurze Zeit später standen wir dann plötzlich wieder vor dem Pizza-Geschäft 😉
Du zeigst der Bedienung einfach von welchen Pizzen du etwas haben möchtest und deutest die ungefähre Größe des gewünschten Stückes an. Deine Auswahl wird anschließend gewogen und du bezahlst. Danach kommen die Stücke in den Ofen. Dort werden sie nochmal schön heiß und knusprig gebacken.
Unglaublich wie viele Leute dort ein Stück Pizza zum Lunch kaufen. Und ein großes Lob an die Bedienung: sie wusste ganz genau, wer welches Stück bestellt hatte und „lieferte“ die Stücke nach einem kurzen Aufheizen im Backofen zuverlässig an die richtigen Besteller aus!
Rückweg in die Unterstadt von Bergamo
Wir entschieden uns den Rückweg zu Fuß auf uns zu nehmen. So konnten wir noch tolle Ausblicke auf die Stadt genießen.
Hinunter bis zum Parkhaus brauchten wir ungefähr 20 Minuten. Wir sind da aber wirklich langsam runtergebummelt 🙂
Die alte Stadtmauer zieht sich um die gesamte Altstadt und über einen Teil davon kannst du spazieren.
Noch eine kleine Anekdote zu meiner Post-Odyssee zum Schluss: Als wir unten wieder ankamen, ging ich mit Stephan ein zweites Mal in die große Postfiliale. Nümmerchen gezogen und gewartet… Waren nur zwei Nummern vor uns. Dann war nur noch eine Nummer vor uns. Yeah, ich dachte jetzt sind wir endlich dran! Zu früh gefreut 🙁 Nachdem die Dame am Schalter die Kundin mit der Nummer vor uns bedient hatte, schloss sie ihren Schalter. Und für unsere „Symbol-Nummern-Märkchen“ war nur dieser Schalter zuständig.
Man man man…. Wir gaben frustriert auf.
Ein paar Tage später kauften wir in einem kleinen Dorf am Lago di Como endlich zwei Briefmarken und konnten damit unsere Postkarten abschicken 🙂
Was wir sonst noch in Italien erlebt haben, kannst du hier lesen.