Die ewige Stadt Rom – wer denkt da nicht direkt an Römer und alte Steine? Allerdings hat Rom auch kulinarisch Einiges zu bieten.
Seitdem wir an der Food Tour in Stockholm vor ungefähr einem Jahr teilgenommen hatten, wollte ich so eine kulinarische Tour unbedingt nochmal erleben. Unser Städtetrip nach Rom bot sich da perfekt an.
Ich buchte die Testacchio Super Stroll Tour von Eating Italy Food Tours. Der Anbieter ist sehr gut bewertet und die Tour hörte sich mit sechs Restaurants und Wein super an.
Treffpunkt Piazza Testacchio
Los ging es um 17.30 Uhr am Treffpunkt Piazza Testacchio. Unser Tourguide Nessim war auf dem relativ kleinen Platz nicht zu verfehlen.
Neben uns nahmen noch eine Familie aus den USA, ein Paar aus den USA, ein Paar aus Südafrika und eine Einzelperson aus Großbritannien an der Tour teil. Also ein bunt gemischtes Publikum.
1. Location L’Oasi Della Birra
In den Abend starteten wir mit einem typisch italienischen Aperitivo. Diesem familiengeführten Café ist noch ein großer Wein- und Bierhandel angeschlossen. Du findest hier alle erdenklichen Craftbiere und viele italienische Weine.
Als Aperitivo wird in der Regel ein leicht bitteres Getränk gereicht. Bei uns gab es Aperol Spritz. Die Bitterkeit soll den Appetit anregen. Zum Getränk wird häufig noch ein Fingerfood Buffet gereicht. Bei der Foodtour verzichteten wir allerdings auf die leckeren kleinen Häppchen. Zu schnell hast du dich an all den Leckereien satt gegessen. Und wir hatten ja noch einige Restaurants vor uns 😉
2. Location Mastro Donato
Diese typische italienische Pizzeria bietet neben leckeren Pizzen weitere Spezialitäten an. Für jeden von uns gab es eine ganze Tüte voll mit frittierten Gemüsesorten.
Wir saßen draußen und an diesem März-Abend wurde es recht schnell ziemlich frisch. Aber das war kein Problem: der Restaurant-Chef schaltete uns die Heizpilze an. 🙂
3. Location Masto
Weiter ging es zu einer typischen Bar in Rom. Das Paar Emiliano und Rita servierten uns verschiedene Sorten Käse und Schinken sowie ein leckeres Glas Rotwein.
Kurz vor unserem Aufbruch reichte uns Emiliano noch ein ganz besonderes Stück Schokolade. Die Besonderheit an dieser Schokolade ist, dass die Kakaobohnen kalt gemahlen werden. Durch den Herstellungsprozess ist die Konsistenz anders als ich sie von herkömmlichen Schokoladen kenne. Sie zerbröckelt im Mund, ist dabei aber nicht unangenehm. Du kannst sehr gut den Kakao herausschmecken.
4. Location Ristorante Angelina
Auf dem Weg zur nächsten Location kamen wir an dem alten Schlachtgelände vorbei. Zu Spitzenzeiten haben in diesem (inzwischen stillgelegten) Fleischbetrieb 5.000 Mitarbeiter täglich gearbeitet. Die Schlachterei gehörte zu den größten in Europa. Die vielen Tagelöhner wurden fast nie mit Geld sondern mit Schlachtabfällen (z.B. Ochsenschwanz, Zunge und Innereien) bezahlt. Hieraus entstanden besondere Gerichte, die auch heute noch in vielen Restaurants in dieser Gegend angeboten werden.
Zudem erklärte uns unser Tourguide Nessim wie der Monte Testacchio entstanden ist. Hierbei handelt es sich nicht um einen natürlich Berg, sondern dort wurden über viele Jahre hinweg zerbrochene Tongefäße gestapelt. Später fanden die Bewohner des Stadtteils heraus, dass innerhalb dieses Berges eine konstante Temperatur von ca. 16 Grad Celsius herrscht. Eine ideale Temperatur zur Wein- und Olivenöllagerung.
Wir statteten dem Restaurant Angelina einen Besuch ab. In dieser Location werden die typischen Gerichte serviert, die sich aus den Schlachtabfällen entwickelt haben.
Los ging es aber erstmal mit einem Teller Pasta. Nessim sensibilisierte uns alle im Hinblick auf das Kochen von Nudeln. Am besten solltest du die Nudeln zwei Minuten vor der angegebenen Zeit aus dem Kochtopf abgießen. Natürlich auf gar keinen Fall mit kaltem Wasser abschrecken! Da die Nudeln noch nachgaren, solltest du sie nach dem Abgießen so schnell wie möglich essen 😉
Danach gab es ein Ochsenschwanz-Ragout und Pansen in Tomatensauce. Mir persönlich schmeckten die Saucen der beiden Fleischgerichte sehr gut. Nessim gab uns den Tipp in unser nächstes Ragout ein Stück dunkle Schokolade zu geben. Diese dient als guter Geschmacksverstärker. Bei Fleisch bin ich totaler Pingel. Insofern war mir am Ochsenschwanz viel zu viel „Glibberzeug“ und die Konsistenz vom Pansen sagte mir auch nicht zu.
Den meisten Anderen am Tisch schmeckte es aber hervorragend 😉
5. Location Trapizzino
Wir liefen weiter zum Trapizzino. Dieses trendige Essen erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Trapizzino ist ein Brot aus Pizzateig, das mit unterschiedlichsten Füllungen zu bekommen ist.
Dieses kleine Take-a-Way bietet jeden Tag andere Füllungen an. Ich entschied mich für gebackene Aubergine und Stephan nahm Hühnchen. Dazu reichte uns Nessim ein leckeres Craft Bier.
Puh, inzwischen war ich schon so sehr gesättigt, dass ich leider nur die Hälfte schaffte.
6. Location Giolitti
Als letztes ging es dann noch zu einer Eisdiele. Zum Glück flutscht Eis doch immer noch irgendwie dazwischen obwohl man schon pappsatt ist, oder? 😉
In der Eisdiele Giolitti wird seit 1914 Eis hergestellt und verkauft. Nessim erklärte uns die Unterschiede von Gelato und Ice Cream. Seit Beginn meiner Laktoseintoleranz bin ich bei den Eissorten leider ziemlich eingeschränkt. Aber in jeder Eisdiele gibt es in der Regel zwei bis drei Sorbets. Im Giolitti konnte ich etwas für mich Neues ausprobieren: Espresso Sorbet. Und was soll ich sagen? Mega lecker! Hab ich hierzulande noch nirgends gesehen…
Stephan nahm Schokolade, Mango und Sahne.
Die Foodtour durch den Stadtteil Testacchio war ein echtes Highlight! Wir lernten sehr viel über diesen bei Touristen eher unbekannten Stadtteil und seine kulinarischen Besonderheiten.
Über 7 Top Sightseeing Tipps rund um den Hauptbahnhof, haben wir in diesem Beitrag berichtet.