Der sechste Tag unserer Südafrika Reise führte uns erst zur Garden Route Mall – und dann weiter nach Mossel Bay. Außerdem gingen wir spontan in die Lüfte.
Mossel Bay stand für den heutigen Tag als Endziel auf dem Plan. Erstmal war jedoch Stärkung am frühen Morgen wichtig. Denn wir hatten schließlich ein bisschen Autofahrt vor uns.
Das Frühstück bereitete uns die liebe Marion aus der Waterfront Lodge in Knysna zu. Es gab viel Auswahl am Buffet. Die beiden Gastgeber zauberten in der Küche allerhand warme Speisen. Stephan isst keine Eier. Aber kein Problem, Marions Ehemann kreierte ihm eine leckere Zusammenstellung aus Bacon und Gemüse.
Wir packten unsere Sachen zusammen und staunten nicht schlecht, als wir an unserem Auto eintrafen. Ein freundlicher Mitarbeiter putzte alle Fahrzeuge der Übernachtungsgäste. Mit unserem war er etwas länger beschäftigt. Erstens ist ein weißes Auto ziemlich undankbar, zweitens sammelte das Auto ziemlich viel Staub im Addo Elephant Park und drittens gibt es an einem SUV einfach mehr Fläche als an den kleinen Polos, die von den anderen Gästen herumstanden. Glücklich über die nun wieder freie Sicht aus der Frontscheibe, bedankten wir uns mit einem kleinen Trinkgeld.
Das Auschecken verlief genau so reibungslos wie der Checkin. Mit Marion plauderten wir noch ein wenig und erfuhren etwas über ihre Geschichte. Sie stammt ursprünglich aus Großbritannien, arbeitete als Krankenschwester in Südafrika, verliebte sich in das Land und später in ihren jetzigen Ehemann. Eine wundervoll familiäre Unterkunft. Nächstes Mal müssen wir hier unbedingt länger bleiben!
Weiterfahrt zur Garden Route Mall
Auf dem Weg zur Garden Route Mall kamen wir am Dolphin Lookout Point vorbei. Bei schönem Wetter ist die Aussicht über den langen Strand von Wilderness sicherlich wundervoll. Wir reisten eher in einer diesigen Nebelsuppe, wie du auf den folgenden Bildern siehst.
Im weiteren Verlauf der Strecke sahen wir ziemlich viele Radarkontrollen. Brav hielten wir uns an die Geschwindigkeitsbegrenzungen. Mit den stationären und mobilen Geräten erwischten sie uns nicht 😉
Durch die Mall schlenderten wir kurz durch. Ein netter Stopp, um sich die Beine zu vertreten. Ansonsten nichts Besonderes. Über die hohen Preise wunderten wir uns. Diese sind ähnlich wie bei uns in Europa. Schnäppchen sollte man hier eher nicht erwarten.
Mossel Bay
Angekommen in Mossel Bay besuchten wir zuerst das Bartolomeu Dias Museum. Durch die Bewertungen auf Tripadvisor hatten wir unsere Erwartungshaltung schon sehr eingeschränkt. Das Museum besteht aus verschiedenen Gebäuden. In einem ist etwas untergebracht, das so eine Art Aquarium darstellen soll. Im Maritime Gebäude befindet sich ein Nachbau des Schiffes, mit dem Bartolomeu Dias im Jahr 1488 in Mossel Bay anlegte. Uns gefiel dieses Museum überhaupt nicht. Normalerweise gewinnen wir kleinen und liebevoll gestaltete Museen schon etwas ab, hier war das nicht der Fall.
Wir zogen weiter zur Tourist Information. Nebenan befindet sich der Art Craft Shop. Ein einzigartiger Shop mit einer wunderbaren Ansammlung von verschiedenen Künstlern. Besonders gefiel uns, dass man mit den Künstlern direkt ins Gespräch kam. Dieser Shop hat nichts mit den kommerziellen Märkten, auf denen Ware aus China verkauft wird, zu tun. Wer auf der Suche nach außergewöhnlichen Mitbringseln ist, wird hier definitiv fündig. Bei Ernest Clark fand ich eine fabelhafte Lederhandtasche. Jedes Stück ist ein Unikat, da die Taschen aus verschiedenen Lederteilen handgefertigt werden.
Taj Virdi gestaltet 3-D Township-Bilder. Im Gespräch berichtete er, dass er Kunst studiert hat, aber anschließend als Sales-Man bei einem Autohändler arbeiten musste. Damit war er ziemlich unglücklich. Seine Eltern legten ihm nahe, doch endlich etwas aus seinem teuren Studium zu machen. Irgendwann kam ihm dann die Idee, diese großartigen Bilder zu kreieren. Er wird damit nicht reich, aber ist glücklich und kann von den Einnahmen leben.
Check-in im Aquamarine Guest House
Zeit in unserer Unterkunft einzuchecken. Gebucht war das Aquamarine Guest House. Zur Begrüßung reichte man uns einen kleinen Drink und erledigte den Papierkram rasend schnell. Erstaunt sahen wir, dass wir die Honeymoon-Suite gebucht hatten. Das war uns gar nicht mehr bewusst. Später fiel uns ein, dass diese nur 10 EUR mehr kostete und daher die Entscheidung zugunsten der Suite ausfiel. 😉
Wenn ich diese Bilder sehe, spüre ich direkt Urlaubsfeeling und würde mich gerne direkt dorthin zurück beamen…
Was machen wir nachmittags?
Wir überlegten, was wir an diesem Tag noch so Schönes erleben könnten. Fündig wurden wir bei Mossel Bay Helicopters. Ein kurzer Anruf ergab, dass wir einfach hinfahren und vor Ort mitteilen sollten, worauf wir Lust haben. Gesagt, getan. Ein kurzes Stück Dirt Road später, warteten wir vor einem Tor auf Einlass. Die Hofhunde kläfften uns erstmal ganz wild an. Waren wir hier überhaupt richtig? Auf einer Art Bauernhof mit angrenzendem Private Game Reserve?!
Scheinbar schon, denn aus dem Haus kam eine Frau freudestrahlend auf uns zu. In einem kleinen Büro (was im Papierchaos versank) unterschrieben wir den Haftungsausschluss und bezahlten unseren anstehenden Helikopterflug. Kurze Zeit später kamen zwei Rednecks aus irgendeiner Ecke des Anwesens. Kennt ihr das, wenn ihr an einer Tour teilnehmt und verschiedene Mitarbeiter an euch vorbeilaufen. Dann hofft man doch manchmal „Bitte lass nicht diese Person die Tour leiten“. Genau so ein Moment war jetzt!
Schnell schob ein Arbeiter den Helikopter aus dem Schuppen. Uns winkten sie heran. Ich durfte vorne sitzen, Stephan hinten. Die Kopfhörer aufgesetzt und schon ging es los. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass das „kleinere“ Übel der beiden Mitarbeiter den Rundflug durchführen würde.
Wackelige Angelegenheit in luftiger Höhe
Wir entschieden uns für die Shark Tour. Der Pilot musste sich im Luftraum anmelden und bekam genau vorgegeben bis zu welcher Stelle und in welchem Zeitraum wir uns über der Küste aufhalten durften. Leider fanden wir keine Haie. Auf dem Rückflug drehten wir dafür eine Ehrenrunde über das Private Game Reserve und bestaunten so aus luftiger Höhe allerhand Wildtiere. Inzwischen war es extrem windig geworden und der kleine Helikopter schwankte durch die Lüfte. Der Pilot erzählte, dass er normalerweise durch einen Canyon fliegen würde, dies bei den heutigen Windverhältnisse aber nicht so sinnvoll wäre. Recht hatte er! Ich habe zwar keine Flugangst und bisher ist mir bei Helikopterflügen noch nie schlecht geworden, aber so nach 25 Minuten Geschaukel in der Luft, wurde es langsam Zeit für die Landung.
Der 30-minütige Rundflug für ca. 60 EUR pro Person ist eine geniale Sache und können wir jedem empfehlen. Die Welt von oben zu erleben ist immer ein besonderes Erlebnis!
St. Blaize Trail
Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg zum St. Blaize Trail. Der Küstentrail bietet auf 14 km herrliche Aussichten auf das weite Meer und die zerklüftete Küste. Aufgrund des nahenden Sonnenuntergangs, erwanderten wir nur die ersten paar hundert Meter. Beim nächsten Mal sollten wir hier mehr Zeit einplanen!
Dinner
Nachdem wir kurz in der Unterkunft zum Umziehen und Duschen waren, meldete sich so langsam der Magen. Bei Tripadvisor fanden wir ein tolles Restaurant, nämlich das Kaai 4. Aufgrund der ungünstigen Parkplatzsituation unserer Unterkunft, fuhren wir mit dem Taxi dorthin.
Ein sehr gemütlicher und uriger Ort, an dem man südafrikanisches Essen genießen kann.
Das Motto
„If you want fast food go to McDonalds… if you want good food and good company… Please come in and enjoy“
spricht uns aus dem Herzen. Hier waren wir goldrichtig.
Am Braai werden die leckeren Speisen zubereitet. Serviert werden die Gerichte auf einem rostigen Teller und der Wein in einer rostigen Blechtasse. Im ersten Moment merkwürdig, aber das Geschirr gibt etwas Flair 🙂
Die Rückfahrt mit dem Taxi verlief reibungslos. Der Fahrer rief uns an, als er vor dem Restaurant eintraf.
Ein weiterer erlebnisreicher Tag ging zu Ende und wir fielen müde ins Bett.
Unsere Reise führte uns weiter über das De Hoop Nature Reserve bis zum Cape Agulhas. Den passenden Blogbeitrag findest du hier.