Ob wir wohl endlich Wale im Meer entdecken würden? Wir schluckten auf jeden Fall erstmal ziemlich viel Staub. Von Mossel Bay ging es an diesem Tag über den Bontebok-Nationalpark und das De Hoop Nature Reserve nach Cape Agulhas.
Mit einem leckeren Frühstück im Aquamarine Guest House in Mossel Bay starteten wir in Tag 7 unserer Südafrika Reise. Dann packten wir unsere Sachen und verließen die wunderschöne Honeymoon Suite. Spannend wurde es dann noch kurz beim Ausparken. Der Parkplatz auf dem Grundstück ist eher für Kleinstwagen ausgelegt. Glücklicherweise ist Stephan gefahren 😛
Hast du schon mal eine schriftliche Anleitung zum Ausparken gesehen?! Eigentlich soll man nicht rückwärts auf die Hauptstraße fahren. Allerdings müsste man dann hundertzwanzig Mal hin- und herkurbeln. Daher haben wir das großzügig überlesen. 😛
Bontebok National Park
Den ersten Stopp des Tages legten wir im Bontebok National Park ein. Dieser kleine National Park lag quasi auf dem Weg. Der Check-in an der Rezeption zog sich etwas in die Länge. Somit hatte ich Zeit etwas im Gästebuch zu lesen. Die anderen Parkbesucher schrieben, dass die Karte extrem schlecht und die Wege nicht sonderlich gepflegt seien. Wir wussten also schon was uns erwartete 🙂
Nach den ersten Hundert Meter wurde uns klar, was die anderen Gästen mit schlechten Wegen meinten. Es rumpelte und schaukelte ganz schön heftig. Hier würde ich nicht so gerne mit einem Kleinwagen lang fahren. An einem kleinen Parkplatz hielten wir und unternahmen einen kurzen Spaziergang. Ein Stück weiter lag der Picknick Bereich. Ein idyllischer Ort am Wasser, um einen kleinen Snack zu genießen.
Auf dem Rückweg aus dem Park fanden wir endlich einen der Namensgeber des Parks. Nämlich einen Bontebok.
Über viele Kilometer Dirt Road fuhren wir zum De Hoop Nature Reserve. Der Toyota RAV4 brachte uns sicher und schnell ans Ziel. Die kleinen VW Polos ließen wir in großen Staubwolken hinter uns. Wahrscheinlich fanden die Fahrer das nicht sooooo gut 😉
De Hoop Nature Reserve
Am Eingang des De Hoop Nature Reserve sagte man uns:
„Heute wurden bereits zwei Wale gesichtet.“
Mein Herz schlug schneller und ich hoffte sehr, einen der beiden Wale sehen zu können.
Lustigerweise wird die Dirt Road im Park zur Asphaltstraße. Ein paar Kilometer weiter wird die Straße wieder zur Dirt Road. Ist das Geld auf halber Strecke ausgegangen? Wieso sind mitten im Nirgendwo ein paar Kilometer Asphaltstraße? Falls es einer von euch weiß, klärt uns gerne in den Kommentaren auf!
Bevor wir an der Küste eintrafen, bewunderten wir Bonteböcke mit Jungtieren und Bergzebras. Einige Strauße ließen sich ebenfalls blicken, wollten sich aber nicht ablichten lassen.
Angekommen am Koppie Alleen Parkplatz, gingen wir auf die Suche nach den beiden Walen. Stephan lief ein paar Hundert Meter hinter mir her und wurde immer langsamer. Ihm ging mal wieder der Sand auf den Keks. Also wanderte ich ein paar Minuten allein weiter. Der Wind pfiff ordentlich. Immer wieder schaute ich durch das Fernglas.
Und da war sie plötzlich: die Seitenflosse von einem Wal. Wow, ich freute mich sehr! Leider sah ich nur zwei Mal die Seitenflosse. Der Wal war sehr weit weg und es gibt kein Foto. Aber immerhin, ich habe einen gesehen!
Cape Agulhas
Weiter ging es über staubige Pisten zur Agulhas Country Lodge. Hier checkten wir ein und schleppten unsere Koffer die steile Treppe hinauf. Die Country Lodge hat eine traumhafte Lage. Die Zimmer sind rustikal, aber sehr gemütlich eingerichtet.
Beim Check-in versuchte man uns von einem 3-Gänge Dinner zu überzeugen. Bei happigen 365 ZAR pro Nase und einer sehr aufdringlichen Art uns dieses verkaufen zu wollen, suchten wir uns eine Alternative.
Nach kurzer Recherche entschieden wir uns im 55 Knots essen zu gehen. Am Telefon wies man uns darauf hin, dass das Restaurant keine Alkohol-Lizenz habe. Gerne solle man seinen eigenen Wein mitbringen. Gesagt, getan 🙂 Vor dem Essen statteten wir dem örtlichen Supermarkt einen Besuch ab und kauften eine Flasche Wein.
In den meisten Restaurants in Südafrika ist es möglich und durchaus üblich seinen eigenen Wein mitzubringen. Es wird dann eine geringe „Korkgebühr“ oder „Glasgebühr“ fällig.
Das 55 Knots zeichnet sich durch eine kleine aber feine Speisekarte aus. Stephan entschied sich für Chicken Wings als Vorspeise. Danach gab es für ihn ein Steak und für mich eine dick belegte Pizza. Übrigens mochte uns die Kerze auf dem Tisch nicht. Sie ging immer wieder aus. Die Chefin tauschte die Kerze mehrfach aus. Die Dritte blieb dann endlich an.
An der Dessertkarte kam Stephan nicht vorbei und bestellte sich noch Creme Brulée. Die Bedienung sagte zu mir, dass ich es später bereuen würde, wenn ich nicht auch das Dessert bestelle. Noch pappsatt von der Pizza blieb ich standhaft. Aber Platz für einen Löffel zum Probieren hatte ich noch 😉
Nach einem weiteren erlebnisreichen Tag unserer Südafrika Reise fielen wir glücklich und satt in unserer Unterkunft in Cape Agulhas ins Bett 🙂
Im nächsten Blogbeitrag geht es zum südlichsten Punkt Südafrikas – zum Cape Agulhas.