Norwegen Kreuzfahrt mit Baby ab Kiel mit AIDAnova

Norwegen Kreuzfahrt mit Baby

In diesem Beitrag berichten wir dir von unserer 7-tägigen AIDA Kreuzfahrt nach Norwegen ab Kiel mit der AIDAnova. Mit dabei: Unsere 7-Monate junge Tochter.

Diese Kreuzfahrt war etwas ganz Besonderes für uns – es war nämlich unsere erste Kreuzfahrt überhaupt. Das Konzept Kreuzfahrt hatte uns bisher nie angesprochen, wir waren doch so gerne individuell und auf eigene Faust unterwegs!

Nun, folgende Umstände haben uns überzeugt es doch einfach mal zu probieren:

Wir hatten eine Woche Urlaub und dies mitten in den Sommerferien, wir wollte nicht weit fahren und aufgrund der Koffersituation an den Flughäfen im Sommer 2022 wollten wir nicht fliegen. Gleichzeitig wollten wir gerne irgendwie herumkommen und etwas sehen. Und so kam es, dass wir im passenden Zeitraum eine Kreuzfahrt von AIDA fanden und wir entschieden uns dem Ganzen eine Chance zu geben.

Alle Tipps und Infos zu Reisen mit AIDA mit Baby haben wir dir übrigens hier in diesem Artikel zusammengefasst.

Kiel – Beginn der Kreuzfahrt – Seetag

Wir fuhren von unserem zu Hause in NRW direkt am Tag des Schiff-Ablegens nach Kiel. Dort parkten wir auf einem reservierten Platz im Parkhaus. Glücklicherweise sind wir fast ohne Stau durchgekommen. Zeitlich hatten wir natürlich etwas Puffer eingeplant.

Pünktlich zu unserer Check-In Zeit kamen wir an. Der Check-In verlief total reibungslos und entspannt, und das obwohl zu diesem Zeitpunkt noch Corona-Unterlagen vorgelegt werden mussten. Wir waren im Vergleich zum Check-In am Flughafen wirklich positiv überrascht!

Unsere Kabine war bereits bezugsfertig und wir stellten ein paar Sachen vom Handgepäck ab. Zudem waren wir total gespannt was uns erwarten würde, denn wir hatten eine Innenkabine gebucht. Natürlich sind die Innenkabinen platzmäßig sehr begrenzt, dennoch fühlten wir uns auf Anhieb wohl und freuten uns auf die folgende Woche.

Babybett Kreuzfahrt Innenkabine

Für den erfolgreichen Start der Kreuzfahrt fehlte jetzt nur noch die Teilnahme an der Seenotrettungsübung. Bei AIDA läuft das so, dass du über das Boardportal am TV oder am Handy ein Video anschauen musst und im Anschluss gehst du mit angelegter Rettungsweste zu deiner Musterstation. Eine besondere Herausforderung ist hierbei die Kinder-Rettungsweste ans Baby oder Kleinkind zu bekommen – und das Kind dann zur Musterstation zu tragen. Aber im Notfall musst du das auch können, insofern macht diese Übung schon Sinn. 😉

Danach stärkten wir uns bei einem späten Mittagessen im Brauhaus.

Mittagessen Brauhaus AIDAnova

Nun schauten wir uns auf der AIDAnova um und versuchten uns zu orientieren. Wow – das erste Mal auf Kreuzfahrt und dann direkt auf einem so großen Schiff – das war schon sehr eindrucksvoll. Durch die gute Beschilderung und den (in unseren Augen) sinnvollen Aufbau der AIDAnova fanden wir uns schnell zurecht.

Wir genossen das Auslaufen aus Kiel an Deck, bestaunten den Sonnenuntergang und gönnten uns einen Cocktail. Die Nacht verbrachten wir ruhig und entspannt auf unserer Kabine.

Kreuzfahrt AIDAnova ab Kiel

Der nächste Tag war direkt ein Seetag, diesen starteten wir mit einem leckeren Frühstück im Bella Donna.

Am Vormittag schauten wir bei der Ocean Lounge im Atrium vorbei. Dr. Kai Boldt hielt während der gesamten Reise viele kompetente und interessante Vorträge über Norwegen und das Wetter.

Ocean Lounge AIDAnova Norwegen Kreuzfahrt

Unsere Tochter tobte sich im Anschluss im Miniclub aus. Während den Eltern/Kind Spielzeiten kannst du den Miniclub (bis 3 Jahre) nutzen oder zu den Betreuungszeiten kannst du dein Kleinkind kostenpflichtig betreuen lassen. Näheres hierzu findest du im Blogbeitrag AIDA Kreuzfahrt mit Baby.

Nach dem Mittagessen und Mittagsschlaf besuchten wir am Nachmittag noch ein besonderes Highlight auf der AIDAnova – die Show „Wer wird Millionär“ im Studio X.

Studio X AIDAnova wer wird Millionär

Zum Abendessen waren wir im zuvor reservierten Casa Nova. Hier kannst du italienische Spezialitäten a la carte bestellen.

Und so war der Seetag doch schneller vorbei als wir vorher dachten. Nach vielen vielen Schritten übers Schiff, vielen Erlebnissen und gesättigt, fielen wir todmüde ins Bett.

Nordfjordeid

Nach dem Frühstück genossen wir die Fahrt durch Norwegens Fjorde.

Norwegens Fjorde AIDAnova

Am späten Vormittag legte die AIDAnova in einem aufwändigen Manöver am Seawalk – einem mobilen Pier – in Nordfjordeid an.

Nordfjordeid mobiler Pier Seawalk AIDAnova

In diesem kleinen Ort in Norwegen leben nur etwas über 3000 Einwohner. Das Kreuzfahrtschiff mit knapp 5000 Passagieren wirkt schon deplaziert und in uns kam die Frage auf, ob diese Art des Urlaubs so richtig sein kann…?

Wir gingen von Board und spazierten zum Norweger-Gestüt „Norsk-Fjordhestsenter“. Das Gestüt liegt ca. 20 Minuten von der Anlegestelle entfernt.

Auf dem Weg dorthin ließen wir die Atmosphäre in diesem norwegischen Dorf auf uns wirken. Die Holzhäuser strahlten einfach eine Ruhe aus. Ganz interessantes Detail: niemand hat hier einen Briefkasten direkt am Haus. Stattdessen gibt es Sammelstellen, an denen die Briefkästen installiert sind, natürlich haben diese in der Regel sogar ein eigenes kleines Dach:

Briefkasten in Nordfjordeid Norwegen

Auf dem Pferdehof standen ein paar Pferde im Paddock, die man sich anschauen konnte. Zudem wurde für Kinder Ponyreiten angeboten. Wir schauten uns nur kurz um und spazierten dann Richtung Zentrum zurück.

Norweger Gestüt Nordfjordeid

Das Zentrum ist ganz hübsch, du folgst einfach den roten Hufeisen auf dem Boden und kommst automatisch durch die Straßen mit den weißen Holzhäuschen.

Nordfjordeid Fußgängerzone

Im Anschluss ging es für uns zurück aufs Schiff. Am Nachmittag konnten wir wieder die Fahrt durch die Fjorde genießen.

Als erster Hafen für uns Kreuzfahrt-Kritiker war Nordfjordeid sicherlich nicht die beste Wahl. 😉 Gleichzeitig war es gerade mit Baby einfach nett durchs Dorf zu schlendern und das erste Mal Norwegen zu erleben. Nordfjordeid hat sehr viel Charme. aufgrund seiner Größe fehlt es allerdings an netten Cafes oder ähnliches zum Einkehren.

Flam

Am nächsten Vormittag legten wir im Hafen von Flam an. Hier findest du direkt am Hafen einen riesigen Souvenir- und Giftshop.

Souvenirshop Flam

Wir nutzten die Rundfahrt mit der roten Bimmelbahn Rallartoget – für rund 20 EUR pro Person bekamen wir in fünfzig Minuten einen kleinen Einblick in die Natur rund um Flam.

Rallartoget in Flam Bimmelbahn

Für uns war die Rundfahrt einfach ganz nett, weil gerade eine Tour losging und unsere Tochter in der Trage schlief.

Rundfahrt mit Rallartoget Flam

Im Anschluss spazierten wir noch im Ort herum. Du kannst ganz schön dem Steg direkt am Hafen folgen. Dort suchten wir uns eine Parkbank und beobachteten die Möwen, das Treiben im Hafen, die Tender-Schiffe eines anderen Kreuzfahrtschiffes und die vielen Kanufahrer im Fjord.

Hafen von Flam

Am Nachmittag besuchten wir noch den Mini-Club zur freien Spielzeit mit unserer Tochter.

Nach dem Abendessen genossen wir noch die Fahrt durch Norwegen Fjorde. Landschaftlich ist das wirklich ein tolles Erlebnis – und gleichzeitig irgendwie schon merkwürdig, dass wir uns auf einem riesigen Schiff befanden…

Norwegens Fjorde AIDAnova

Bergen

Am nächsten Morgen legte die AIDAnova im Hafen von Bergen an. Bergen ist als die regenreichste Großstadt Europas bekannt. Uns begrüßte Bergen mit blauem Himmel und freundlichem Sonnenschein. Allerdings sagte die Wettervorhersage Regen für den Mittag voraus. Daher wanderte ein Regenschirm ins Handgepäck für unseren Landgang.

Wir gingen also von Board und machten uns auf den direkten Weg zur Bergbahn, um auf den Floyen zu kommen. Natürlich wollten einige andere Passagiere ebenfalls zum Aussichtspunkt und wir mussten etwas warten. Die Wartezeit hielt sich allerdings in erträglichen Grenzen.

Während der Fahrt zum Floyen zogen die ersten Wolken auf. Die Aussicht auf die Stadt war echt toll und die große AIDAnova war gut erkennbar.

Blick vom Floyen auf Bergen

Oben am Floyen findest du Toilettenräume, Spielplätze und diverse Wanderwege. Wir spazierten zu einem kleinen See. Der Wald ist genau so, wie ich mir Norwegens Wälder vorgestellt habe – moosbewachsene Steine und Bäume, dazwischen wachsen Farne, das Licht fällt von der Seite in diesen dunklen Wald. Hach, einfach herrlich und dieser kleine Spaziergang macht definitiv Lust auf mehr Naturerlebnisse in Norwegen.

Wald in Bergen Norwegen

Wir fuhren mit der Floyen Bahn wieder runter in die City. Kaum waren wir unten angekommen, fing es richtig stark an zu regnen. Der Regenschirm half da herzlich wenig, so dass wir in ein Cafe flüchteten.

Der Regen ließ wieder nach und wir schlenderten über den Fischmarkt. In der Ocean Lounge waren uns die frischen Fischbrötchen empfohlen worden. Bei einem Preis von umgerechnet etwa 18 EUR pro Fischbrötchen verzichteten wir allerdings darauf. Fangfrische, gute Qualität darf sicherlich ihren Preis haben, dieser war uns allerdings zu hoch.

Das Häuserviertel Tyske Bryggen wartete noch auf unseren Besuch. Die Holzhäuschen mit ihren besonderen Handwerksbetrieben strahlt eine besondere Atmosphäre aus.

Tyske Bryggen Bergen Norwegen

Leider fing es wieder an zu regnen und wir zogen es nun vor zurück aufs Schiff zu gehen.

Hier schlüpften wir in trockene Klamotten, wärmten uns wieder auf und genossen ein sehr spätes Mittagessen.

Das Ablegen verzögerte sich an diesem Abend aufgrund von Problem bei der Betankung etwas.

Die Durchfahrt unter der 152 Meter hohen Aksoy Brücke war natürlich noch ein Highlight am Ende des Tages.

Kristiansand bzw. vorgezogener Seetag

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gab es dann einen großen Schreckmoment für alle Passagiere: plötzlich ging überall das Licht aus und es herrschte eine ungewöhnliche Stille.

Die Durchsage „Crew-Alert“ und irgendwas mit Maschinenraum war nicht gerade beruhigend. Eine gefühlte Ewigkeit später meldete sich der Kapitän. Es sei Rauch in einem der Maschinenräume, daher wurden alle Maschinen ausgeschaltet und das Notstromaggregat automatisch angeschaltet. Wir trieben also auf dem Meer herum – so nah an Land, dass wir Mobilfunkempfang hatten. Hier ein Screenshot von GoogleMaps kurz nach dem Blackout.

Screenshot GoogleMaps

Puh – wie war das nochmal mit der Seenotrettungsübung? Naja, wir hofften erstmal alle das Beste, ein blödes Gefühl blieb dennoch.

Nach einiger Zeit meldete sich der Kapitän zurück: Es sei Diesel in einem der Maschinenräume ausgelaufen und eine Rauchentwicklung habe stattgefunden – alles sei gesichert und sie könnten eine andere Maschine wieder anwerfen. Bis alles wieder hochgefahren sei, würde es allerdings etwas dauern. Es sei unklar, ob wir heute noch Kristiansand anlaufen könnten.

Soweit so gut – wir vertrieben uns die Zeit an Deck mit kühlen Getränken.

Chillen an Deck AIDAnova

Irgendwann kam dann die Durchsage, dass man Kristiansand heute nicht mehr anlaufen könne, der Seetag vorgezogen würde und man alternativ am nächsten Tag Kopenhagen ansteuern würde.

Alles leider gepaart mit dem Hinweis, dass der Hafen Kristiansand nicht in der Lage wäre einen zweiten Schlepper zur Verfügung zu stellen. Das mag ja sein, aber das Problem lag unserer Meinung nach im Ursprung bei AIDA – denn aufgrund des Blackouts gab es die Auflage, dass man nicht nach Kristiansand ohne zweiten Schlepper dürfe (wie wir im Nachgang erfuhren).

Zuerst war die Kommunikation während des Blackouts wirklich gut und wir fühlten uns gut informiert. Die Sache mit dem Hafen hinterlässt bei uns einen faden Beigeschmack – die Schuld gewissermaßen auf den Hafen zu schieben ist aus unserer Sicht einfach nicht in Ordnung.

Wie auch immer – Glück im Unglück hatten wir alle! Dieser Vorfall führt nochmal vor Augen, dass man sich auf einem Schiff befindet – das kann man auf diesen großen Kreuzfahrtschiffen doch zwischendurch mal vergessen.

Kopenhagen

Am nächsten Morgen legten wir also in Kopenhagen an. Der Hafen befindet sich hier leider außerhalb und du musst entweder über eine Stunde Fußweg bis in die City in Kauf nehmen oder den Shuttlebus oder ein Taxi buchen und bezahlen.

Wir nahmen den Shuttlebus – dieser fuhr bis zur kleinen Meerjungfrau. Die kleine Meerjungfrau war natürlich umschwärmt von vielen vielen Besuchern.

kleine Meerjungfau in Kopenhagen Dänemark

Von dort aus spazierten wir einfach durch die Stadt. Unsere Tochter kränkelte ein bisschen und insofern beschränkten wir uns auf einen entspannten Spaziergang und ließen die Stadt Kopenhagen auf uns wirken.

Kopenhagen Innenstadt

Fazit: Das war unsere allererste Kreuzfahrt. Es war gar nicht so schlimm wie erwartet. Insbesondere mit Baby empfanden wir die Annehmlichkeiten an Bord als super entspannend. Unsere Entdeckungslust kam dennoch nicht zu kurz – wir schauten uns die Häfen und Städte auf eigene Faust in unserem eigenen Tempo an. Dies sollte nicht unsere letzte Kreuzfahrt gewesen sein.

Hast du deinen Urlaub schonmal auf einem Kreuzfahrtschiff verbracht? Wenn ja, welche Route? Warst du schon mit Baby oder Kleinkind per Kreuzfahrt unterwegs? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.

Teile diesen Beitrag: