Du bist weit geflogen, freust dich auf Sonnenschein und was passiert? Es regnet! Kein Grund zur Sorge: du kannst trotzdem einen tollen Urlaubstag auf Praslin verbringen. Wir zeigen dir wie!
Auf den Seychellen herrscht das ganze Jahr über ein angenehmes Klima. Es gibt keine klassische Regenzeit, sondern der Niederschlag verteilt sich recht gleichmäßig über das gesamte Jahr. Insofern kann es natürlich passieren, dass es während deines Aufenthaltes zu einem Wolkenbruch kommt. Ohne Niederschlag wären die Inseln nicht so schön grün 🙂
Noch eine gute Nachricht vorab: Das „kühle Nass“ von oben ist auf den Seychellen gar nicht sooo kalt!
Schnorcheln im Regen
Du fragst dich gerade: Schorcheln? Ja, ganz genau!
Bei Sonnenschein ist es den kleinen bunten Fischen einfach viel zu warm und sie verkrümeln sich gerne. Das Riff bietet mit vielen Höhlen und Pflanzen hervorragende Versteckmöglichkeiten für die Riff-Bewohner.
Bei regnerischem Wetter hingegen zeigen sich die Meeresbewohner freiwillig außerhalb ihrer Verstecke. Du hast bei Regen besonders gute Chancen scheue und seltene Fische beobachten zu können.
Sobald es auf den Seychellen anfing zu tröpfeln, konntest du uns und viele andere Urlauber direkt ins Meer jumpen sehen. Im Wasser wirst du sowieso nass und das Meer mit Badewannen-Temperatur ist einfach super angenehm.
Also keine Angst vor dem tropisch-warmen Regen 😉
Besuch des Fond Ferdinand Nationalpark
Das Naturreservat Fond Ferdinand ist ein super Ausflugsziel, welches du auch bei Regenwetter besuchen kannst. Denn durch die vielen großen Palmen und deren schützende Riesenblätter, bekommst du kaum etwas vom Regen mit. Fond Ferdinand wurde 2013 eröffnet und bietet auf ca. 122 Hektar einen tollen Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt der Seychellen.
Im Gegensatz zum Vallée de Mai ist Fond Ferdinand nicht ganz so populär und überlaufen. Fond Ferdinand befindet sich im südlichen Teil von Praslin.
Das kleine rote Hinweisschild an der Anse Marie-Louise ist leicht zu übersehen, aber Google Maps führte uns zuverlässig zum Ziel.
Der Besuch ist nur im Rahmen einer Führung möglich. Wir entschieden uns für die erste Tour morgens um 9.30 Uhr. Die liebe Giulia genannt „Nana“ nahm uns herzlich im Empfang und begleitete die englischsprachige Gruppe durch das Naturreservat.
Zu Beginn der Führung führte der Weg nicht allzu steil durch den Dschungel. Giulia nahm sich Zeit für uns und versorgte uns sehr ausführlich und anschaulich mit Informationen über die endemische Coco de Mer.
Besonders auffällig sind die weiblichen und männlichen Blütenstände der Coco de Mer. Auch für Nicht-Pflanzenkundler sind diese sehr gut zu erkennen. Aber schaut selbst:
Giulia war sehr lustig und locker drauf. Die männliche und weibliche Form der Coco de Mer wurde während der Führung immer wieder zum Thema gemacht. Sie zeigte uns ihren „Sexshop“ 😉
Der gigantische Pflanzensamen der Coco de Mer Pflanze
Die Coco de Mer wird auf den Seychellen stark geschützt. Im Fond Ferdinand sind sogar Parkwächter mit scharfen Hunden für die Nächte angestellt. Der Verzehr des Fruchtfleisches ist strengstens verboten. Was genau mit dem Fruchtfleisch der angebotenen Coco de Mer Schalen passiert, haben wir leider versäumt nachzufragen.
Auf dem Weg zum Aussichtspunkt fanden wir eine ganz frische Nuss, die erst in der Nacht zuvor von der Palme gefallen war.
Dieses Exemplar wog ca. 10 Kilogramm! Dieser Samen ist der größte bekannte Pflanzensamen der Welt und kann bis zu 25 Kilogramm wiegen!
Ich finde es immer wieder sehr spannend, was die Natur für Formen hervorbringen kann.
Top Aussichtspunkt im Fond Ferdinand
Der Weg zum Aussichtspunkt führte steil durch den Dschungel und über 500 Stufen den Berg hinauf. Der Vorteil bei Regenwetter ist, dass du nicht durch die pralle Sonne laufen musst 😉
Schwitzen wirst du aber so oder so 😛
Die Belohnung für die Anstrengung ist der grandiose Blick von dort oben.
Zum Abschluss der Tour durchs Fond Ferdinand zeigte uns Giulia noch das Haustier des Parks. Karl – der Aal.
Giulia planschte etwas im Wasser herum und der Aal kam sofort angeschwommen. Der Fisch ließ sich von ihr sogar „streicheln“.
Ein Ausflug zum Fond Ferdinand lohnt sich in jedem Fall. Bei Regenwetter wirst du durch das dichte Blätterdach der Palmen sehr gut geschützt. Bei der geführten Tour erfährst du sehr viel über die interessante Tier- und Pflanzenwelt.
Über den schönsten Strand auf Praslin haben wir in diesem Beitrag berichtet.