Du hast Lust auf eine kleine Stadt, in der du dich wie zu Zeiten von Queen Viktoria fühlen kannst? Dann solltest du unbedingt Oamaru an der Ostküste der Südinsel Neuseelands besuchen.
Der Ort Oamaru lag für uns als Übernachtungspunkt sehr passend auf unserer Route. So sind wir überhaupt dort gelandet. Wir erreichten die Stadt am Abend und obwohl es schon fast dunkel draußen war, sagte ich zu Stephan, dass ich unbedingt am nächsten Morgen durch diese Straße mit den tollen hellen Kalksteinhäusern spazieren wollte.
Am Morgen parkten wir dann an der Harbour Street und spazierten einfach drauf los. Zuerst entdeckten wir ein Hochrad, auf das du dich einfach draufsetzen kannst – und zwar ohne Sorge haben zu müssen, umzufallen.
Wir entdeckten die Whitestone City und meldeten uns dort ganz naiv für die nächste stattfindende Führung am Vormittag an. Zu diesem Zeitpunkt konnten wir noch nicht ahnen, auf was wir uns da eingelassen hatten.
Steampunk
Vor dem Besuch der Whitestone City schauten wir noch beim Steampunk Museum vorbei. Der Begriff Steampunk sagte uns bisher nichts. Weißt du was es ist bzw. hast du das Wort schonmal gehört?
Beim Steampunk werden moderne und futuristische Technik mit Material und Mitteln aus dem viktorianischen Zeitalter verknüpft.
Im Steampunk Museum in Oamaru ist alles auf Anfassen und Ausprobieren ausgelegt. Wir fanden es total cool!
Es war sehr spaßig und spannend all die kleinen Details in jedem Raum zu entdecken. Und so richtig kam das Kind in uns heraus, als darum ging, möglichst viele Knöpfe auszutesten und zu schauen, bei welchem Knopf dann auch tatsächlich etwas passierte. 🙂
Whitestone City
Nun war es soweit – unser Termin zur Tour durch die Whitestone City stand an. Wir meldeten uns an der Kasse und wurden von einer lieben Mitarbeiterin namens Stella in Empfang genommen. Sie brachte uns in einen abgesperrten Teil des Museums und drückte uns einen Kleiderkatalog in die Hand. Stephan und ich schauten uns fragend an. Die Mitarbeiterin ermunterte uns, dass wir uns ein Outfit aussuchen sollten.
Okay – gesagt, getan.
Und noch bevor ich es wirklich realisieren konnte, hatte ich schon den Unterrock und das Korsett von meinem Outfit an. 🙂
Natürlich durften ein paar Accessoires nicht fehlen – und tadaaa – here we go:
Stephan hatte nur die Wahl zwischen Smoking und Schottenrock. Der Smoking und dazu passende Zylinder waren schnell angezogen.
Stella gab uns eine exklusive Führung durch das Museum. Sie erzählte uns alles, was sie über den Ort Oamaru und die Zeit der ersten Siedler in der Stadt wusste.
Im Museum ist eine Einkaufsstraße nachgebaut, wie sie wohl damals gewesen ist. Die Zeitung, die Stephan in der Hand hält ist übrigens noch ein Original! Whitestone City hat noch alle Fehldrucke von den Zeitungen von damals. Cool, oder?
Auf der Einkaufsstraße findest du Lebensmittellädchen, einen Frisör, eine Apotheke, einen Zeitschriftenladen und einen Jahrmarkt. Alles ist zum Anfassen und Ausprobieren ausgelegt.
Nach der Tour mit Stella durften wir noch eine Runde die Schulbank bei ihrer Kollegin drücken. Wir mussten eine Katze auf die Schiefertafel zeichnen. Hat bei mir besser als bei Stephan funktioniert. 😉 Unsere Lehrerin war sehr lustig und erzählte nach der Unterrichtsstunde noch einige Anekdoten aus ihrer eigenen Schulzeit. Außerdem berichtete sie uns von ihrem Leben in Europa. Ihr Mann arbeitete wohl einige Zeit in Europa und sie selbst organisierte wohl regelmäßig Touren über die Weihnachtsmärkte in Nordrhein-Westfalen.
Der Ausflug in die Zeit der ersten Siedler in Neuseeland war spannend und einfach richtig klasse interaktiv gestaltet. Das hätten wir so vor dem Besuch gar nicht erwartet. Und schon gar nicht, dass wir uns auch noch ins Outfit schmeißen sollten. Aber gerade das Verkleiden gab dem Museumsbesuch einfach das gewisse Etwas.
Harbour Street Bakery
Nach dem spannenden Vormittag suchten wir zur Stärkung noch die Harbour Street Bakery auf. Hier sieht auch alles noch so aus wie damals. Nur die Kasse war früher wahrscheinlich noch nicht elektrisch. 😉
Den Kaffee und die selbst gebackenen Leckereien können wir dir uneingeschränkt empfehlen.
Elephant Rocks
Die sogenannten Elephant Rocks liegen zwar eine halbe Stunde Autofahrt entfernt von Oamaru. Dennoch möchte ich sie in diesem Artikel gerne als Ausflugstipp erwähnen. Für uns lagen sie auf dem Weg von Oamaru nach Twizel.
Die buckligen grauen Felsformationen liegen auf Farmland und sind öffentlich zugänglich. Bitte schau, dass du die Viehgitter unbedingt ordentlich hinter dir verschließt!
Es war ganz schön stürmisch an diesem Tag. Überall laufen Schafe herum und diese lassen natürlich überall ihre Köttel fallen. 😉
Die Szenerie wirkte einfach unreal: überall grüne Felder und auf einem dieser Felder befinden sich plötzlich diese großen Felsen.
Wie findest du solche Städte, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint? Und solch kleine, große Naturwunder? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.