Endlich ging es zur Mother City – nach Kapstadt. In Betty’s Bay besuchten wir zuvor noch kleine süße Frackmänner.
Um gut für diesen neuen, erlebnisreichen Tag gewappnet zu sein, gab es frühmorgens ein leckeres Frühstück in der Villa Venusta. Ute bereitete warme Speisen auf Wunsch zu. Am Buffet wurden allerlei Leckereien gereicht. Das Auto war gepackt, es konnte losgehen.
Stony Point in Betty’s Bay
Einen ersten Stopp legten wir in Betty’s Bay ein. Hier lebt eine zuckersüße Pinguinkolonie. Genauer gesagt handelt es sich um Brillenpinguine. Früher wurden sie übrigens „Jackass-Pinguine“ genannt. Damit wird nicht etwa Bezug auf die turbulente Actionserie aus den USA genommen, sondern es ist die eigentliche Übersetzung des Worts gemeint. „Ass“ oder auch „Jackass“ heißt im Englischen „Esel“. Das Geschrei der Pinguine erinnert nämlich an die Laute von Eseln.
Diesen putzigen Frackmännern könnte ich ewig zusehen. Einfach faszinierend, wie sie unbeholfen an Land umherwatscheln, liebevoll mit ihrem Nachwuchs umgehen und wie schnell sie plötzlich in ihrem Element – dem Wasser – werden. Wenn man sie so tollpatschig an Land gehen sieht, würde man nicht vermuten, dass sie bis zu 150 m tief tauchen und bis zu 19 km/h schnell schwimmen können.
Einige Kormorane und Dassies haben sich hier ebenfalls angesiedelt. Nach unzähligen Fotos musste ich mich dann doch loseisen und wir fuhren weiter nach Kapstadt.
Fahrt nach Kapstadt
Die Küstenstraße nach Kapstadt bietet sehr viele Parkbuchten zum Halten. Man muss sich zwingen nicht an jeder einzelnen anzuhalten 🙂 Denn es gibt unglaublich viel interessantes zu sehen.
Wir hielten an insgesamt zwei der Parkbuchten und genossen die tolle Aussicht.
Angekommen in Kapstadt war es auch schon Zeit für ein Mittagessen. Reisen macht einfach hungrig. Bis zum Checkin im Hotel mussten wir noch etwas Zeit überbrücken und fuhren daher in die Canal Walk Mall. Im dortigen Foodcourt aßen wir leckeres Sushi! *yummy* Gut gesättigt bummelten wir noch etwas durch die Mall.
Ankunft im Derwent House Boutique Hotel
Weiter ging es zu unserem Hotel, dem Derwent House, wo wir sodann eincheckten. Herzlich wurden wir begrüßt. Erstmal gemütlich auf die Couch in der Lobby gefläzt und einen kühlen Drink in die Hand. Das hatten wir bitter nötig. Schließlich waren wir schon den ganzen Tag, nahezu ohne Pause, unterwegs. Der Papierkram war schnell erledigt und wir durften unser Zimmer beziehen.
Im Derwent House fühlten wir uns direkt pudelwohl. Es ist zwar nicht inhabergeführt, allerdings ist das Personal sehr motiviert, freundlich und familiär eingestellt. Die Angestellten tauschen sich fortlaufend über die Gäste aus. Das heißt, wenn wir beispielsweise morgens beim Frühstück erzählten, was wir den Tag über vorhaben, wurden wir abends von einem anderen Mitarbeiter gefragt, wie unser Tag denn so gewesen sei.
Übrigens bekamen wir keinen Schlüssel für den Haupteingang des Hauses. Um hereinzukommen, muss man nämlich an der Außentüre klingeln. Dann wird vom netten Personal geöffnet. Dadurch steht man regelmäßig in Kontakt mit den Mitarbeitern und es fühlt sich an, wie „nach Hause“ kommen.
Wir wollten den Laundry Service des Hotels in Anspruch nehmen und erkundigten uns diesbezüglich bei einem der Angestellten. Uns wurde erklärt, dass wir den Beutel für den Laundry Service im Schrank fänden und wir diesen so voll wie irgendwie möglich stopfen könnten. Gesagt, getan 😉
Unsere gesamte, getragene Urlaubswäsche fand Platz. Genial! Noch strahlte Stephan, aber das böse Erwachen sollte uns später noch ereilen…
Ab ans Wasser – V&A Waterfront
An diesem traumhaft sonnigen Nachmittag machten wir uns nach einer kurzen Erholungspause im Hotel mit dem Mietwagen auf zur V&A Waterfront. Ein ziemliches Verkehrschaos, inklusive Großbaustelle, erwartete uns. Wir fuhren in eines der ausgeschilderten Parkhäuser. Der Ausgang befand sich in einem Business-Center… Hmm… wie wir hier wohl wieder hereinkommen sollten? Naja… könnten wir uns ja später Gedanken zu machen.
Ein obligatorisches Foto mit einem der berühmten und riesig großen Bilderrahmen durfte natürlich nicht fehlen!
Wir bummelten ein wenig herum und beobachteten das bunte Treiben an der Waterfront. Auch ein paar tolle Souvenirs konnten wir in den größtenteils wirklich schönen Läden finden. Bei Tripadvisor schauten wir, was man in der Gegend ansonsten noch besonderes anschauen könnte.
Es glitzert und funkelt
Das Diamond Museum klang sehr interessant. Somit war schnell die Entscheidung fürs nächste Ziel getroffen.
Das Museum befindet sich im Clock Tower. Der Juwelier Shimansky schenkte dieses einzigartige Museum der Stadt. Es wird als gemeinnützige Organisation geführt.
Da außer uns gerade niemand an einer Tour teilnehmen wollte, bekamen wir eine private Tour. In der rund 30-minütigen Führung lernt man sehr viel über die Geschichte der Diamanten in Südafrika. Zudem bekommt man einen Eindruck davon, wie sich der Preis eines Diamanten berechnet und zusammen setzt. Dabei lernten wir, dass sich der Wert jedes Diamanten mit der 4C-Formel bestimmen lässt. 4C steht für: Carat, Color, Clarity und Cut.
Unter der Woche kann man bis 15 Uhr sogar den Diamantenschleifern bei der Arbeit zusehen. Leider waren wir für dieses Highlight etwas zu spät Vorort. Dennoch: Die Führung ist äußerst interessant!
So viele, schöne Diamanten
Nach der Tour durchs Museum ging es für uns nahtlos in den Verkaufsraum der Shimansky Jewellery. Hier wurden uns sehr freundlich und unaufdringlich verschiedene Stücke gezeigt. Als ganz besonders empfand ich eine wirklich tolle Halskette, bei welcher der Diamant auf eine spezielle Art eingearbeitet wurde und dadurch der Eindruck entsteht, er würde frei in der Luft schweben.
Ich wurde dazu eingeladen, weitere wunderschöne Kostbarkeiten anzulegen und auszuprobieren. Es hat riesig Spaß gemacht sich einmal mit der funkelnden Welt der Diamanten zu beschäftigen. Auch wenn wir an diesem Tag rein gar nichts kauften, wurden wir sehr freundlich verabschiedet.
Wie kommen wir zurück in die Tiefgarage?
Wir machten uns auf die Suche nach dem Eingang der Tiefgarage. Dies stellte sich als nicht allzu einfach heraus, da das Business Center inzwischen geschlossen war. Damit war auch der Zugang zur Tiefgarage nicht mehr auf direktem Weg möglich.
Einige Angestellte verließen das Bürogebäude. Einen davon fragten wir nach dem Weg in die Tiefgarage. Kurzerhand wurden wir von ihm mit ins Gebäude genommen und der Aufzug mit einer Zutrittskarte freigegeben. Damit war die Fahrt in die Tiefgarage gesichert. Dankbar und erleichtert stiegen wir in unseren Wagen und traten die Rückfahrt zum Derwent House an.
Zwei Mal Medium-Rare, bitte
Nach dem Duschen im Hotel spazierten wir zum Nelsons Eye Steakhouse. Das war nur etwa 10 Minuten Fußweg entfernt. Am Tag vorher hatten wir bereits einen Tisch reserviert. Eine gute Entscheidung, wie wir schnell feststellten, denn der Laden füllte sich zügig.
Die Speisekarte im Nelsons Eye macht die Entscheidung, was man essen möchte, extrem schwer. Stephan entschied sich für Garnelen als Vorspeise, Filetsteak (Pepper Flambé) als Hauptspeise und ich probierte das erste Mal Springbock Filet. Es schmeckte wie eine Mischung aus Schweinefilet und Wild. Richtig gut!
Stephans Filet wurde in Brandy flambiert. Hiervon durften wir in der offenen Küche ein Foto schießen.
Rundum glücklich und satt ließen wir uns mit Uber zurück zum Hotel bringen.
Dort schlürften wir noch ein Gläschen Wein und machten Pläne für den nächsten Tag in Kapstadt.
Am nächsten Tag wanderten wir auf den Lion’s Head und besuchten das District Six Museum.