Ein Besuch in São Filipe bietet sich optimal an, wenn du noch etwas Zeit zum Abflug von Fogo überbrücken möchtest. Erfahre, was wir auf einem Rundgang durch São Filipe alles entdeckt haben.
An diesem Morgen fuhren wir gegen 8.30 Uhr in der Nähe vom Pico Grande los in Richtung São Filipe. Wie wir bereits berichteten, musst du aufgrund des Vulkanausbruches im Jahr 2014 einen großen Umweg in Kauf nehmen. So wurden wir auf der Fahrt bis zur Asphaltstraße gut durchgeschüttelt.
Nachdem wir einige Minuten auf der Asphaltstraße unterwegs waren, hielten wir an und unser Guide zeigte uns die „Sozialbau-Wohnungen“, die die Regierung nach dem Vulkanausbruch aus dem Boden gestampft hatte. Einige Hundert Leute leben hier aktuell am Existenzminimum. Ohne Arbeit und ohne großartige Möglichkeiten zum Lebensmittelanbau ist das Leben dort sehr hart.
Auf dem Weg zu Fogo´s Hauptstadt São Filipe legten wir einen Stopp bei einer Käserei ein. Diese Käserei ist für die Kapverden sehr fortschrittlich. Hier haben sich über 100 Bauern zusammen geschlossen, um Käse zu produzieren.
In der Vergangenheit stellte jeder Bauer seinen eigenen Käse her. Dies führt natürlich zu sehr unterschiedlichen Qualitäten. Zumal sich eine strenge Hygiene die meisten einfach nicht leisten konnten.
Es ist für die Kapverdianer ein großer Schritt sich in einer Genossenschaft zusammen zu schließen. Aufgrund der Hygienevorschriften konnten wir leider keinen Blick in die Käserei hinein werfen. Auf dem Außengelände leben ein paar Ziegen und Geflügel.
Einen weiteren Stopp legten wir an einer kleinen Pflanzenzucht ein. Auf Fogo herrscht wie überall auf den Kapverden akuter Wassermangel. Aufgrund eines ausgeklügelten Bewässerungssystems schaffen es die Menschen trotzdem Pflanzen anzubauen.
São Filipe
Die Hauptstadt São Filipe entstand im 16. Jahrhundert. Heute leben hier etwa zehntausend Einwohner.
Wenn du durch die kleinen Straßen auf Streifzug gehst, fühlst du dich manchmal in der Zeit zurückversetzt. Viele der alten Kolonialbauten sind erhalten und regelmäßig in Schuss gehalten worden.
Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch einige Gebäude, die sich selbst überlassen worden sind.
Die katholische Kirche Nossa Senhora da Conceicao wurde gerade neu hergerichtet und erstrahlt in neuem Glanz.
Wir entdeckten sehr viel Street-Art und die Stadt empfanden wir als sehr sauber. Unser Guide erklärte uns, dass nach der Erntezeit viele Menschen versuchten ins Gefängnis zu kommen.
Denn die Armut ist so groß, dass es sich eventuell „lohnen“ kann eingesperrt zu werden und dort versorgt zu werden. Der Bürgermeister steuert dem jetzt entgegen, in dem er die Straftäter verpflichtet, die Stadt mit Street-Art zu verschönern und die Straßen sauber zu halten.
Der pechschwarze Strand „Praia da Bila“ lädt nicht zum Baden ein. Hier herrscht das ganze Jahr über eine sehr starke Unterströmung. Sehenswert ist er natürlich dennoch! Hinten am Horizont kannst du die Insel Brava sehen. Brava ist die kleinste Insel der Kapverden.
Uns gefiel der Rundgang durch das Örtchen sehr gut. Wir konnten einige Kleinigkeiten des alltäglichen Lebens auf Fogo entdecken. Ein umgebautes Ölfass dient als Grill. Das alte Elektriziätswerk ist stillgelegt und wurde sich selbst überlassen.
Mittagessen in São Filipe
An diesem Tag war es in São Filipe ziemlich heiß und schwül. Wir freuten uns alle auf eine Pause und einen kühlen Drink.
Wir kehrten in einem kleinen Restaurant an der Rua da Central Electrica (GPS: 14°53’44.2″N 24°29’55.3″W) ein.
Einige aus unserer Gruppe genossen das frischgezapfte Bier vom Fass. Leider konnten alle nur eine Runde nachbestellen – im Anschluss war das Fass leer. Und zum Leidwesen aller: kein neues verfügbar…
Abflug von São Filipe
Der Flughafen auf Fogo ist nicht weit von São Filipe entfernt. Der Check-In war zügig erledigt. Gegen 16 Uhr sollte der Flieger starten.
Das Gebäude des Flughafens ist extrem klein. Wir mussten erst noch einige Zeit warten, bis die Security öffnete. Dort bekamen ich und mein Rucksack einen ganz besonders genauen Check verpasst. Ich wurde zudem auch noch in eine separate Liste eingetragen und bekam ein Spezial-Tag an meinen Rucksack. Der Sinn und Zweck des Ganzen erschloss sich mir nicht so richtig. Begründet wurde es auch nicht. Hast du eine Idee?
Das ankommende Flugzeug, mit dem wir unseren Flug antreten sollten, landete erst kurz nach 16 Uhr. Insofern starteten wir mit ein paar Minuten Verspätung.
Auf dem Rückflug von Fogo nach Santiago saßen wir auf der „richtigen“ Seite und konnte dem Pico Grande noch einmal zum Abschied zuwinken 🙂
Wir checkten im Oasis Praiamar Hotel auf Santiago ein und freuten uns alle riesig auf eine warme Dusche nach dem kalten Wasser auf der Insel Fogo.
Abends gingen wir noch lecker zu Abendessen. Empfehlungen zum Abendessen in Praia auf Santiago haben wir dir übrigens hier zusammengestellt.