Die Insel Santo Antao der Kapverden ist ein wahres Wanderparadies! Auf einer dreistündigen Wanderung entdecken wir den tollen Westen der Insel.
Heute startete unser Tag mit ganz viel Regen und es war eine Wanderung nach Cha de Morte geplant. All unsere Koffer mussten daher ausnahmsweise innerhalb des Fahrzeugs untergebracht werden. Nicht, wie sonst üblich, auf dem Dach. Vom Hotel Paul Mar quälte sich der Mini-Bus über zweieinhalb Stunden lang über die teilweise neu ausgebaute Küstenstraße im Südosten von Santo Antao. Wir fuhren sogar durch zwei der insgesamt vier Tunnel der Kapverden 😉
Zum Startpunkt der Wanderung mussten wir noch unzählige Serpentinen bergab schleichen. Als das Fahrzeug endlich anhielt, klagte Stephan über starke Übelkeit. Wir einigten uns darauf, dass ich die Wanderung mit den anderen aus der Gruppe alleine machen würde. Stephan fuhr mit dem Fahrer und noch weiteren Nicht-Wanderern zum Treffpunkt, an dem wir wieder alle zusammen kommen würden.
Los geht’s
Endlich an die frische Luft und Beine vertreten! Insgesamt starteten wir mit acht Personen. Der Startpunkt unserer Wanderung war an diesen GPS-Koordinaten: 17°04’27.4″N 25°11’33.0″W
Der Weg ab Ribeira das Patas führte erstmal in Serpentinen steil bergauf. In den kurzen Verschnauf- und Trinkpausen blickten wir zurück ins Tal, in dem wir losgegangen waren. Es zogen tiefhängende Wolken auf, die aber glücklicherweise nicht abregneten.
Unser Guide erzählte uns, dass dieser Weg bis vor wenigen Jahren die einzige Verbindung für die Einheimischen aus diesem Dorf zur Hauptstadt und zum Hafen gewesen sei.
Am höchsten Punkt angekommen, trafen wir auf eine Gruppe, die das Tal von der anderen Seite aus erklommen hatte. Es sah erst so aus, als wenn es von dort direkt steil und ohne Weg bergab gehen würde. Zum Glück war das natürlich nicht der Fall 😉
Den Blick ins Tal siehst du auf dem Titelbild dieses Beitrags. Da ich das Foto aber so genial finde, füge ich es hier nochmal ein.
Hat schon ein bisschen was von einer Filmkulisse eines Fantasy-Films, oder?
Wie du erkennen kannst, war der Abstieg ziemlich steil und lang. Wir liefen zu Dritt in schnellerem Tempo vor. Unten im Tal wurden wir drei ganz laut und freundlich von einem Esel begrüßt.
Dort unten kamen wir an einem kleinen Dorf vorbei. Von einer anderen Seite gibt es eine schmale Zugangsstraße. Das benötigte Wasser sammeln die Einwohner in Zisternen. Zum Teil werden sie auch von außerhalb beliefert.
Nach dem Abstieg war es sehr angenehm auf ebener Fläche weiterlaufen zu können.
Nach diesem angenehmen Teil der Wanderung stand uns abermals ein Abstieg und auf der anderen Seite des Tals ein steiler Aufstieg bevor. Das konnten wir aber noch gut meistern.
Oben warteten bereits die anderen Gruppenmitglieder auf uns.
Das Ende unserer Wanderung war an diesen GPS-Koordinaten: 17°02’40.7″N 25°12’15.1″W
Rückfahrt nach Sao Vicente
Nach der Wanderung gingen wir noch in einem Sozialprojekt essen. Im Anschluss fuhren wir zum Hafen. An diesem Tag fuhr nur eine Fähre statt wie üblich zwei. Entsprechend voll war es in der Wartehalle.
Aufgrund des starken Windes an diesem Tag schwante mir in Hinblick auf den Seegang schon Böses. So kam es dann leider auch.
Bevor die Fähre ablegte, wurden in großzügiger Anzahl die Kotztüten verteilt.
Und dann ging die wilde Fahrt los. An diesem Tag waren wir mit der kleineren der beiden Fähren unterwegs. Der Horizont war selten zu sehen. Es schaukelte schon ordentlich. Glücklicherweise hatte ich meine Reisekaugummis dabei. 😛
Es dauerte nicht lange, da benötigten schon die ersten Passagiere ihre Tüten… Naja, wir haben die sechzig Minuten ohne Vorkommnisse überstanden!
Wir checkten im Residencial Mindelo ein. Das Hotel liegt perfekt direkt in der Stadt. Die Sanitäranlagen sind ziemlich in die Jahre gekommen. Am Wochenende solltest du auf ein Zimmer Richtung Innenhof bestehen. Oder du feierst einfach mit den Kapverdianern zusammen auf der Straße 🙂
Dann gingen wir in der Marina Mindelo Floating Bar zu Abend essen. Die Bar war an diesem Tag leider nicht gut vorbereitet. Die Vorspeise war sehr lecker. Auf das Hauptgericht warteten wir jedoch über eine Stunde und bekamen kalten Reis und aufgewärmtes Grillfleisch vorgesetzt. Die Lage direkt auf dem Wasser im Hafen fanden wir aber sehr cool! Nach einigen Minuten merkst du die Bewegung vom Wasser nicht mehr.
Nach dem Essen ging es für uns auch recht schnell zurück in unsere Unterkunft und wir erholten uns von den Strapazen des Tages.
Übrigens: Vielleicht auch interessant für dich? Tags zuvor waren wir im Cova Krater und im Paul Tal von Santo Antao unterwegs.
Was wir auf der nächsten Insel der Kapverden – Santiago – erlebten, kannst du hier lesen!