Nach unserem Aufenthalt im Joshua-Tree-Nationalpark ging es für uns weiter nach Flagstaff. Wir entschieden uns für die Fahrt über einen Teil der alten Route 66. Auf dem Weg liegen zwei sehenswerte Ortschaften: Kingman und Seligman.
Am frühen Vormittag packten wir unsere Sachen, beluden den Mietwagen und machten uns nach dem Frühstück auf den Weg Richtung Flagstaff. Du kannst dich entweder für die Strecke über Phoenix (Interstate 10) oder über die etwas längere Strecke also über die Interstate 40 entscheiden. Wir nahmen den Weg über die Interstate 40. Die ersten 45 Minuten von Twentynine Palms aus verliefen sehr ruhig über einen Teil der alten Route 66. Während dieser Zeit kam uns kein einziges Auto entgegen. Kurioserweise hatten wir allerdings Handyempfang und telefonierten mit Stephans Vater um uns etwas die Zeit zu vertreiben.
Wir mussten dann doch früher als eigentlich geplant auf die Interstate 40 abbiegen, da eine Brücke auf der Route 66 erneuert wurde. Nach einigen Meilen ging es weiter auf die US 95. Dies ist ebenfalls wieder ein Teilstück der Route 66. Wir mussten leider etwas Sprit nachtanken. Die Tankstelle in dieser Ecke verlangt saftige Preise. Die Gallone kostete wahnsinnige 4,99 USD (an anderen Tankstellen zahlten wir nur 2,75 USD). Somit tankten wir nur das Nötigste, was bis zur nächsten Stadt Kingman reichen würde.
Kingman
Unseren ersten Stopp legten wir in der Stadt Kingman ein. Hier suchten wir uns erstmal eine Gelegenheit für ein kleines Mittagessen. Wir hatten Lust auf etwas Asiatisches und fanden das Restaurant Bangkok Thai Cuisine. Das Gebäude ist von außen mit tollen Graffitis verziert.
Das Essen war sehr lecker und das Ganze gab es für einen vernünftigen Preis.
Anschließend besuchten wir das Route 66 Museum. Für 4 USD darfst du dich in diesem liebevoll hergerichteten Museum umsehen. Du findest hier viele Informationen über die ehemalige Route 66. Im Untergeschoss des Museum kannst du dir eine interessante Sammlung von Elektrofahrzeugen anschauen. Ich fand dabei besonders erstaunlich, dass es nahezu seit Beginn der Automobil-Ära sowohl Elektro- als auch Benzinfahrzeuge gibt. Der Antrieb mit Benzin wurde aufgrund der besseren Verdienstmöglichkeiten allerdings damals fokussiert und der Elektroantrieb trat somit in den Hintergrund.
Nach Besuch des Museums liefen wir über die Straße und schauten uns im gegenüberliegenden Park eine große Dampflok an. Im Park war ein Mann mit einem Metalldetektor unterwegs. Stephan sprach ihn an und fragte, was er denn suchen würde. Der Mann erklärte uns, dass er seit einiger Zeit regelmäßig in diesem Park auf die Suche gehe. Hierbei finde er wohl ebenso regelmäßig verlorene oder liegen gebliebene Ringe, Ohrringe und Ketten. Alleine dieses Jahr fand er bereits einen Ring mit Diamant und etwas Modeschmuck. Er erzählte uns noch, dass die Dampflok zur damaligen Zeit mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120 Meilen pro Stunde gefahren sei. Das sind etwa 190 km/h. Wow!
Seligman
Wir setzten uns zurück in unseren Mietwagen, der sich in der Zwischenzeit ziemlich aufgeheizt hatte. Dank der Klimaanlage wurde es glücklicherweise schnell wieder kühl.
Die rund 75 Meilen bis Seligman „bretterten“ wir über die Interstate 40. Dieser kleine Ort gehört heute zu einem der historischen Anziehungspunkte an der Route 66. Einige Gebäude sind noch erhalten und du kannst etwas „Nostalgie-Luft“ schnuppern. Fotografen können sich hier super austoben. Es gibt einiges zu entdecken!
Einen der zahlreichen Souvenir-Shops suchten wir natürlich auch auf. Dort erhälst du jeglichen Schnickschnack mit dem Route 66 Aufdruck, den du dir nur vorstellen kannst. Für mich gab es selbstverständlich einen neuen Kühlschrankmagneten 😉
Noch eine kleine Anekdote aus dem Shop: Nach dem Kauf des Magneten ging ich noch auf die Damen-Toilette. Die Kabinen in den USA sind ja sowieso schon alles andere als diskret, aber die Kabinen in diesem Lädchen toppten das nochmal. Es handelte sich um kleine Saloon-Türen, die du allerdings gar nicht verschließen kannst, da das Gegenstück zu dem kleinen Häkchen oben fehlt. Nunja, ich habe mich dann beeilt und gehofft, dass niemand kommt 😉 Cool war, dass hier deutsche Nummernschilder an der Wand hängen!
Nach dem Zwischenstopp in Seligman fuhren wir weiter bis zu unserem Übernachtungsort, dem Twin Arrows Casino. Das von Indianern betriebene Casino liegt etwa 25 Meilen außerhalb von Flagstaff. Die Zimmer waren super, das Buffet hatte ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis, das Fitnesscenter und der Poolbereich luden zum Sport bzw. Relaxing ein.
Im nächsten Blogbeitrag nehmen wir dich mit auf unsere weitere Reise von Flagstaff bis Mexican Hat. Auf diesem Weg legten wir einige Stopps in der wunderschönen Natur des amerikanischen Westens ein.