Joshua-Tree-Nationalpark an einem Tag!

Joshua Tree Nationalpark USA

Wir verbrachten einen Urlaubstag im Joshua-Tree-Nationalpark. In diesem Artikel erfährst du, wie du das Maximum aus diesem einen Tag herausholen kannst.

Den Joshua-Tree-Nationalpark besuchten wir schon ein paar Jahre zuvor ein erstes Mal. Uns gefiel es so gut, dass wir unbedingt wieder kommen wollten.

Endlich war es soweit! Nach unserer Ankunft in Los Angeles und der Mietwagen-Übernahme machten wir uns auf den Weg nach Twentynine Palms. Für diese Strecke benötigst du bei normalem Verkehrsaufkommen ca. 2 1/2 Stunden. Aufgrund des mega Traffic Jams brauchten wir leider satte 5 Stunden! Nach drei Stunden bekamen wir Hunger, daher kehrten wir bei unserer Lieblings-Burgerkette In ’n Out ein 🙂

Unterwegs füllten wir noch unseren Wasser- und Snackvorrat für unseren bevorstehenden Road Trip.

Gegen 21.30 Uhr kamen wir inzwischen doch ziemlich müde am Holiday Inn Express in Twentynine Palms an.

Holiday Inn Express in Twentynine Palms Außenansicht

Wir waren glücklich endlich angekommen zu sein. Noch schnell unter die Dusche, den Wecker auf 7 Uhr gestellt und schon fielen wir unglaublich müde ins Bett.

Das Continental Breakfast war in diesem Hotel erstaunlich umfangreich. Es gab sogar eine Pancake-Station. Yummy!

Nach dem Frühstück machten wir uns auf dem Weg zum Visitor Center. Hier bekommst du ab 8.30 Uhr Tickets für die Keys Ranch Tour, an der um 14 Uhr maximal 20 Besucher teilnehmen dürfen. Wir kamen früh genug am Visitor Center an und konnten uns zwei der begehrten Plätze sichern.

Joshua Tree Nationalpark Parkeingang Schild

Cottonwood Spring

Nachdem wir unsere Tickets für Keys Ranch in den Händen hielten, beschlossen wir die Zeit bis 14 Uhr im südlichen Teil des Parks zu verbringen. Mit dem Mietwagen machten wir uns auf den Weg bis zum Cottonwood Spring Visitor Center. Unterwegs sahen wir eine Schildkröte am Wegesrand. Die musste ich natürlich direkt fotografieren 😉

Schildkröte im Joshua Tree Nationalpark

Nach dem Besuch der Toiletten am Visitor Center waren wir startklar für eine kleine Wanderung. Den Mietwagen stellten wir auf der Cottonwood Spring Parking Area ab.

Der Trail ist ca. 5 km lang. Wir schnürten die Wanderschuhe und liefen los. Der Trail verläuft sehr moderat und angenehm. Die Natur, die Sonne und die Ruhe luden zum Verweilen ein. Uns kam eine Gruppe älterer Herrschaften entgegen, die mit Profi-Ferngläsern und Tele-Objektiven ausgestattet waren. Auf unsere Frage, was sie denn suchen würden, zeigten sie uns verschiedene Vogelarten. Die Vögel zogen ihre frisch geschlüpften Küken auf. Im Frühling (April) lebt die Wüste so richtig auf.

Überall sahen wir Blüten, Knospen und bunte Kakteen.

Kakteen im Joshua Tree Nationalpark

Obwohl der Parkplatz fast komplett voll war, kamen uns keine weiteren Leute entgegen.

Wir beobachteten einige kleine Echsenarten, die sich sonnten, ausruhten oder auf der Suche nach Futter waren. Dann entdeckten wir ein Chuckwalla. Chuckwallas gehören zur Familie der Leguane und können 32-45 cm lang werden.

Auf diesem Foto siehst du ganz hinten am Felsen das Chuckwalla.

Fotografieren eines Chuckwallas im Joshua Tree Nationalpark

Und dieses Foto ist bei Stephans Bemühungen entstanden:

Chuckwalla im Joshua Tree Nationalpark

Auf diesem kleinen Trail fernab der Hotspots kannst du die Natur sehr schön erleben. Mit etwas Glück siehst du einige kleinere, wilde Tiere.

Hall of Horrors

Nach der Wanderung hatten wir noch etwas Zeit bis zur Führung und fuhren daher noch zur Hall of Horrors.

Panorama Hall of Horrors im Joshua Tree Nationalpark

Wow! Diese mega großen Steine sind der Wahnsinn. Rund um den Nationalpark ist die Landschaft allerdings schon ziemlich trostlos. Ich finde es wirklich erstaunlich, dass dann plötzlich diese riesigen Steine „herumliegen“ und einfach toll aussehen.

Zwischen großen Steinen im Joshua Tree Nationalpark Hall of Horrors

Der Kommentar einer guten Freundin zu diesem Bild: „Warum muss Sandra immer alles kaputt machen?“ 😉

Im gesamten Nationalpark findest du übrigens ausreichend Toiletten-Häuschen. An allen View Points und Camping-Plätzen stehen die Plumps-Klos zur Verfügung.

Keys Ranch

Um 13.45 Uhr trafen wir überpünktlich an der Einfahrt zur Keys Ranch ein. Die anderen Besucher kamen nach und nach ebenfalls dazu. Um kurz vor 14 Uhr fuhr dann die Rancherin in einem Honda-Hybrid Fahrzeug vor.

Einfahrt zur Keys Ranch im Joshua Tree Nationalpark

Sie öffnete das Tor und kontrollierte alle Tickets. Anschließend machten wir uns in einer Autokolonne auf den Weg zum eigentlichen Parkplatz der Keys Ranch hinter dem Tor.

Sarah (die Rancherin) fing die Führung mit der Frage „Where is your home and why?“ an. Es gab sehr unterschiedliche Antworten auf diese Frage. Von „Home is where my heart is“ bis zur Nennung eines konkreten Ortes war alles mögliche dabei.

Gruppe bei der Führung über die Keys Ranch

Hintergrund Infos zur Ranch

Die Keys Ranch (auch Desert Queen Ranch genannt) entstand auf dem Gelände der Mühle, die zur alten Desert Queen Mine gehörte. Bill Key übernahm 1917 das Gelände und baute neue Gebäude. 1918 heiratete er seine Frau Frances. Du musst dir vorstellen, dass diese Ranch ziemlich einsam liegt. Damals brauchtest du 2 Tage mit dem Pferdewagen bis in die nächstgrößere Stadt.

Altes Haupthaus Keys Ranch im Joshua Tree Nationalpark

Brunnen auf der Keys Ranch im Joshua Tree Nationalpark

Aufgrund dieser großen Entfernung zur Zivilisation, musste die Familie Key sich möglichst selbst versorgen. Sie bauten Pflanzen an, hielten Vieh und Bill verdiente sich durch sein handwerkliches Geschick Geld dazu. Die Ranch lag optimal. Umringt von schützenden Felsen herrschten hier gute klimatische Bedingungen. Zudem hielt die Abgeschiedenheit und auch die schwere Zugänglichkeit Räuber ab. Das Allerwichtigste, nämlich Wasser, war hier ebenfalls ausreichend vorhanden.

Im Jahr 1932 bauten die Keys eine kleine Schule. Ein Lehrer wurde angestellt und einige (entfernte) Nachbarn schickten ihre Kinder zu dieser Schule.

Bill Key war ein ziemlich großer Sammler. Mit diesem ganzen „Schrott“ konnte er damals allerhand Reparaturen durchführen. Viele Leute auf der Durchreise machten Halt auf der Ranch, um das ein oder andere Ersatzteil zu finden.

Im Jahr 1963 starb Frances Key. Nach Frances Tod verkaufte Bill die Ranch an die US-Regierung. Damit wurde sie Teil des Joshua-Tree-Nationalpark und ist heute ein geschützter historischer Ort. Bill selbst starb im Jahr 1969 im stolzen Alter von 89 Jahren. Er wurde neben seiner Frau auf der Ranch beerdigt. Übrigens ist der kleine Friedhof noch heute offiziell im Besitz der Familie Key.

Altes Auto auf der Keys Ranch im Joshua Tree Nationalpark

Keys Ranch im Joshua Tree Nationalpark

Sarah gestaltete die Tour sehr interessant und konnte uns sehr viel Hintergrundwissen vermitteln. Die Führung kostet übrigens 10 USD pro Person, ist aber jeden Cent wert!

Keys View Point

Nach der Keys Ranch besuchten wir noch den View Point „Keys View“. Diese tolle Aussicht erlebten wir bereits 5 Jahre zuvor bei unserem ersten Besuch im Joshua-Tree-Nationalpark. Ich hatte noch in Erinnerung, dass wir hier von Wespen attackiert worden waren. Zudem konnten wir damals die Toilette vor lauter Wespen nicht betreten. Die Warnschilder und Warnhinweise in der Park-Map ließen nichts Gutes hoffen.

Es waren zwar nicht ganz so viele Wespen wie damals unterwegs, trotzdem hielten sich wieder unzählige Biester im Toiletten-Häuschen auf. Die Wespen fliegen übrigens besonders gerne unter den Motorraum, weil sie den Geruch der Flüssigkeit in der Klimaanlage lieben.

Die Aussicht von oben war wieder grandios! Irgendwo da hinten befindet sich der San Andreas Graben.

Keys View Point im Joshua Tree Nationalpark

Dinner

Gegen 17 Uhr waren wir am Hotel zurück. Hier sprangen wir erstmal in den Pool und gingen danach duschen.

Wie in den USA üblich, legten wir vormittags etwas Trinkgeld für die Putzfee bereit. Ich schreibe dazu immer einen kleinen Zettel „Your Tip :-)“. Diese Antwort fanden wir abends auf unserem Bett:

freundliche Notiz vom Housekeeping im Holiday Inn Express

Richtig süß, oder? Wir haben uns in jedem Fall darüber gefreut!

Nach dem ganzen Laufen an diesem Tag meldete sich unser Hunger. Wir entschieden uns für das Restaurant The Rib Co.. Es liegt ca. 0,4 mi vom Holiday Inn entfernt. Also weniger als eine Minute Autofahrt. Stephan schlug vor, dass wir doch eben hinlaufen könnten. Wir liefen die paar Meter auf dem Seitenstreifen des Highways entlang. Es ist schon ziemlich unheimlich, wenn so große Trucks mit 70 mi/h an dir vorbei brettern.

Glücklicherweise kamen wir heil beim Restaurant an 🙂 Das The Rib Co. liegt zwar direkt am Highway, trotzdem entschieden wir uns für einen Platz draußen auf der Terrasse. Hier kannst du dem Grillmeister bei der Arbeit zuschauen.

Das Essen war extrem lecker! Das Fleisch der Ribs ließ sich ganz einfach vom Knochen lösen und war butterzart. Yummy!

Half Rack in The Rib Restaurant in Twentynine Palms, Arizona

Grillteller in The Rib in Twentynine Palms, Arizona

Es war ein rundum gelungener Tag im Joshua-Tree-Nationalpark! Mit einer Wanderung und dem Abfahren der View Points kannst du locker einen ganzen Tag hier füllen. An den Visitor Centern kannst du übrigens deine Trinkflaschen oder deine Trinkblase auffüllen. Das Wasser schmeckt glücklicherweise nicht nach Chlor 😉

Wir hoffen, wir konnten dir einen kleinen Überblick verschaffen und dein Interesse für dieses schöne Fleckchen Erde wecken!

Welche lohnenswerte Stopps du zwischen Joshua Tree Nationalpark und Flagstaff findest, erfährst du in diesem Artikel.

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