Ein atemberaubendes Erlebnis: Stand Up Paddling auf dem Lake Powell

Stand Up Paddle auf dem Lake Powell in Page

Der Lake Powell bietet unzählige Möglichkeiten für diverse Wassersportaktivitäten. Mit eigener Muskelkraft erkundeten wir auf dem Stand Up Paddle einen Teil des Sees.

Es war mal wieder an der Zeit ein Geschenk für Stephans anstehenden Geburtstag zu besorgen. Der USA Urlaub lag zu diesem Zeitpunkt zwar noch (mit fast drei Monaten) in weiter Ferne, trotzdem wollte ich Stephan gerne ein Erlebnis auf dem Lake Powell schenken. Mit dem Stand Up Paddling hatten wir uns bereits einige Monate zuvor auf dem Fühlinger See in Köln vertraut gemacht.

Ich machte mich also online auf die Suche nach einem Anbieter und wurde schnell bei Lake Powell Paddleboards fündig. Die „Long Antelope Canyon Tour“ konnte ich direkt unkompliziert buchen. Die Bestätigung kam umgehend. In der Mail hieß es, dass die Tour morgens um 5 Uhr starten sollte. Ich beschloss diese frühe Uhrzeit nicht in der Geburtstagskarte an Stephan zu erwähnen 😉 Auf seine Nachfrage habe ich ihm natürlich die Details zur Tour mitgeteilt.

Einen Tag zuvor

Einen Tag vor der Tour waren wir bereits in und um das Örtchen Page unterwegs. Genauer gesagt besuchten wir den Antelope Canyon und den berühmten Horseshoe Bend.

An diesem Tag erhielt ich eine E-Mail von unserem Tourguide Lynette. Sie fragte nach Allergien und Unverträglichkeiten, da sie sich um einen Snack für uns kümmern wollte. Zudem fragte sie uns, ob wir die Tour nicht vielleicht erst um 8 Uhr statt 5 Uhr starten wollten. Lynette bat uns auch an diesem Tag kurz im Shop bei ihr vorbeizuschauen. Dort erklärte sie uns in Ruhe den genauen Treffpunkt und suchte ein passendes Board für uns heraus. Sie wies uns nochmal daraufhin, dass wir auf keinen Fall unsere Wanderschuhe vergessen sollten.

Ab auf’s Wasser

Pünktlich um 7.45 Uhr trafen wir auf dem Parkplatz am Bootsanleger „Antelope Point“ ein. Wir suchten noch kurz die Örtlichkeiten auf und liefen dann übermütig barfuß die Bootsrampe runter. Nach den ersten paar Metern bereute ich bereits, dass ich auf Schuhe verzichtet hatte. Die kleinen Steinchen können wirklich fies weh tun. 🙁

Antelope Point Launch Ramp in Page

Stephan machte der Weg weniger zu schaffen und somit lief er etwas weiter vor. Gefühlte Ewigkeiten später traf ich auch endlich am Wasser ein. Lynette begrüßte uns herzlich und lud bereits die Boards vom Autodach herunter. Bevor es losging fuhr sie noch eben ihr Auto zurück nach oben auf den Parkplatz. Denn die Bootsrampe darf natürlich nicht zugeparkt werden.

Dann ging es schon los. Ich legte mir die Manschette um den Fußknöchel, die mit einem Seil mit dem Board verbunden ist. Anschließend kniete ich mich aufs Board und kurze Zeit später stand ich bereits sicher. Für mich konnte die Tour starten. Stephan hatte anfangs etwas Schwierigkeiten den „wackelfreien“ Punkt auf dem Board zu finden. Besonders stabil stehst du in der Mitte des Boards (ungefähr auf Höhe der Trageschlaufe/Tragegriff).

Atemberaubende Fahrt durch den Canyon

Lynette erzählte uns viel über die Gegend und die Entstehung des Lake Powell. Der Lake Powell entstand Mitte der 1960er Jahre durch die Aufstauung des Colorados durch den Glen Canyon Dam. Er ist heute nach dem Lake Mead der zweitgrößte Stausee der USA.

Wir paddelten ruhig vor uns hin und genossen die Natur in vollen Zügen. Die Idylle wurde manchmal durch motorisierte Ausflugsboote gestört. Wenn ein besonders großes Schiff angeschippert kam, mussten wir uns auf den Boards hinknien. Denn wir befuhren einen schmalen Seitenarm des Lake Powell und die Welle des Schiffes schwappte wie in einer Badewanne zwischen den Felswänden hin und her. Diese Wellen sind nicht so leicht auszubalancieren.

Auf den Touri-Schiffen befanden sich fast ausschließlich Asiaten. Und wir waren das Fotomotiv Nummer Eins 😉

Der Canyon, durch den wir paddelten, die Ruhe, das Wasser und das Geräusch der Vögel am Himmel erinnerten mich irgendwie an Jurassic Park. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn hinter der nächsten Ecke ein Dinosaurier aufgetaucht wäre. Natürlich fanden wir keinen Dino…

Stand Up Paddle auf dem Lake Powell in Page

Der Seitenarm wurde immer schmaler und wir kamen an eine Stelle, ab der wir mangels Wasser nur noch zu Fuß weiter gehen konnten. Der Einsatz unserer Wanderschuhe war gefragt. 🙂

Zu Fuß tiefer in den Canyon

Wir stiegen also von unseren Boards, sicherten diese am Ufer und schnürten die Wanderschuhe.

Stand Up Paddle auf dem Lake Powell in Page

Lynette erzählte, dass man zur „Hochwasserzeit“ im Juli/August sogar noch weiter in den Seitenarm paddeln kann. Der Wasserstand ist durch den geschmolzenen Schnee in den Bergen dann entsprechend höher. Hier wird dich kein Ausflugsboot mehr stören. Die passen dort nämlich nicht rein 😉

Außer uns war noch eine kleine Gruppe Kajaker zu Fuß unterwegs im Canyon.

Wir suchten uns ein schönes Plätzchen für einen kleinen Snack. Lynette und ihr Team hatten es bei meinen ganzen Allergien und Unverträglichkeiten nicht leicht etwas passendes für mich zu finden. Ich bekam einen (für amerikanische Verhältnisse) äußerst gesunden Müsliriegel. Dieser bestand aus Chia Samen, getrockneten Cranberrys und getrockneten Äpfeln. Schmeckte natürlich nicht so prall, aber zumindest hab ich den vertragen.

Stand Up Paddle auf dem Lake Powell in Page

Nach weniger als einer Stunde standen wir wieder auf unseren Boards.

Rückweg

Nach dem Fußweg machten wir uns mit den Boards auf den Rückweg zum Bootsanleger. Uns kamen einige weitere Touri-Schiffe entgegen. In der Hauptsaison ist der vorgesehene frühe Start um 5 Uhr sinnvoll, um diese zu meiden.

Wir legten noch ein kurzes Päuschen an einem flachen Felsen ein. Lynette bot uns wieder Snacks und Getränke an.

Stand Up Paddle auf dem Lake Powell in Page

Einige Zeit unterhielten wir uns mit ihr. Danach paddelten wir endgültig zum Bootsanleger zurück.

Stand Up Paddle auf dem Lake Powell in Page

Stephan half Lynette noch dabei die Boards auf dem Auto zu verstauen.

Stand Up Paddle auf dem Lake Powell in Page

Diese Tour war ein außergewöhnliches Erlebnis und wird uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Für speziell diese Tour solltest du vorher unbedingt schon etwas Erfahrung mit dem Stand Up Paddeln gesammelt haben. Profi musst du aber nicht sein 😉

Rund um das Örtchen Page findest du neben dem Lake Powell weitere tolle Sehenswürdigkeiten. Wir besuchten den wunderschönen Antelope Canyon und den berühmten Horseshoe Bend.

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