Das absolute Must-See in der Umgebung der kleinen Stadt Page ist der eindrucksvolle Antelope Canyon. Leider passte dieses Ausflugsziel in der Vergangenheit nie in unsere Routenplanung, daher stand es diesmal an der Spitze unserer Bucket-List für die USA. Wir erzählen dir in diesem Beitrag von unserer geführten Tour und ob sich ein Besuch lohnt.
In diesem Urlaub sollte es nun endlich soweit sein. Wir wollten uns den Antelope Canyon anschauen. Zuvor erkundigte ich mich bei Freunden, die bereits den Canyon besucht hatten. Im Internet las ich, dass ein Besuch dieses Naturwunders nur noch im Rahmen einer Tour möglich sei.
Als ich dann bei meinen Recherchen die Eintrittspreise entdeckte, staunte ich nicht schlecht. Schnell stellte sich heraus, dass der Antelope Canyon inzwischen der meistbesuchteste Slot Canyon der USA ist. Der Canyon liegt auf Stammesgebiet der Navajo Indianer. Die Navajo bestimmen die Preise, die Zeiten und die Besucherzahl. Angebot und Nachfrage regeln den Preis 😉
Du kannst entweder an einer Tour zum Upper Antelope Canyon oder zum Lower Antelope Canyon teilnehmen. Der Upper Antelope Canyon ist bekannter und du kannst hier bei den richtigen Lichtverhältnissen mehr der sogenannten „Beams“ (Lichtkegel) bestaunen. Für Leute, die schlecht zu Fuß sind, ist der Upper Canyon besser begehbar. Hier wirst du mit dem Jeep zum Canyon Eingang gebracht und kannst dann ebenerdig in den Slot Canyon hineinlaufen. Allerdings hat das ganze Erlebnis im Upper Canyon auch einen gehörigen Preis!
Wir entschieden uns daher für den etwas weniger frequentierten Lower Antelope Canyon. Die Tour ist etwas günstiger, allerdings sind einige Leitern und Treppen zu bewältigen. Wir buchten beim Anbieter „Dixie Elli’s Lower Antelope Canyon Tour“.
Tour-Start mit ärgerlicher Überraschung
Unsere Tour sollte um 8.50 Uhr morgens starten. Der Anbieter empfiehlt eine halbe Stunde vorher da zu sein. Bei unserem Eintreffen war der Parkplatz zu etwa einem Viertel gefüllt. Es war glücklicherweise Nebensaison. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie es hier zur Hauptsaison zugeht. Am Rande des riesigen Parkplatzes stehen übrigens unzählige Dixie-Klos bereit 😉
Wir meldeten uns am Check-In-Booth. Dort erwartete uns eine kleine, aber trotzdem ärgerliche Überraschung. Wir hatten nämlich unsere Tour vorab über die Internetseite gebucht und bezahlt. In der E-Mail-Bestätigung, die wir unmittelbar nach unserer Buchung erhielten, stand geschrieben, dass 8 USD Entry-Fee (für das Betreten des Navajo Reservats) im Preis inkludiert seien. Vor Ort sollten wir diese Entry-Fee erneut bezahlen. Wir zeigten die E-Mail Bestätigung vor. Das half leider nicht. Dies sei ein Fehler. Wir wurden vor die Wahl gestellt: Entweder (erneut) bezahlen oder nicht teilnehmen. Zähneknirschend nahmen wir dies hin und löhnten die Eintrittsgebühr.
Die Gesamtsituation empfanden wir als ziemlich unverschämt. Erst nach unserer expliziten Bitte, den Fehler ans Management weiterzugeben, wurde eine handschriftliche Notiz vorgenommen. Ob es sich wohl um eine Masche handelte, um zusätzlich zum Tour-Preis von 25 USD noch 8 USD Entry-Fee zu kassieren oder tatsächlich ein Fehler? Wir können es nicht beurteilen. Inzwischen hat der Anbieter in jedem Fall reagiert und die Preise sind nun korrekt auf der Website aufgeführt.
Abstieg in den Lower Antelope Canyon
Und schon ging sie los, unsere Tour. Zu Beginn liefen wir durch Wüstensand bis zum Zugang des Lower Antelope Canyons. Dort geht es über Treppen steil hinab in den Slot Canyon.
Aus einer anderen Tour wurden zwei ältere asiatische Damen aus dem Canyon herausgezogen. Die Beiden sahen alles andere als fit aus und waren kreidebleich. Vor dem Treppenabstieg gibt es riesige Unterstände, unter denen man in der Hauptsaison in der Sonne warten muss. Wir warteten nur ein paar Minuten darauf, dass die zwei Frauen aus dem Canyon herauskamen und nach einer kurzen Sicherheitsunterweisung ging es dann direkt los.
Der Abstieg ist zwar nicht sonderlich schwierig, aber für alle, die nicht gut zu Fuß, nicht schwindelfrei sind oder Platzangst haben, ist der Besuch nicht empfehlenswert.
Unser Guide konnte uns sehr viele gute Fotospots zeigen. Er behauptete an manchen Stellen, dass die Bildschirmschoner von Microsoft und Apple genau an dieser Stelle aufgenommen worden seien. Zumindest sind gewissen Ähnlichkeiten zu erkennen 😉 Aber schau selbst auf unseren folgenden Fotos.
Viele der Felswände im Canyon haben durch das Wetter und Wasser bizarre Formen angenommen. Mit etwas Phantasie kannst du viele Dinge erahnen 😉
Leider zeigten sich die berühmten „Beams“ während unseres Besuches nicht. Auf dieser Tour sind übrigens keine Stative erlaubt. Da müsstest du dann die extra (auch extra teure) Fototour buchen.
Fazit zur Lower Antelope Canyon Tour
Insgesamt kommt hier schon das Gefühl einer Massenabfertigung auf. Alle 20 Minuten startet eine neue Tour mit ca. 30-40 Leuten. Somit hast du nicht viel Zeit und Gelegenheit in Ruhe Fotos zu machen.
Für ein Foto ohne Menschen drauf, musst du dir schon Mühe geben. Entweder läufst du dann vor der Gruppe (und musst Glück haben, dass die Personen aus der Gruppe vorher nicht noch im Bild stehen) oder lässt dich ans Ende der Gruppe zurückfallen (dabei musst du Glück haben, dass die Personen aus der Gruppe nach dir nicht schon ins Bild laufen).
Wenn du den Canyon (wie wir) dennoch gerne besuchen möchtest, solltest du in jedem Fall eine feste Uhrzeit von Deutschland aus reservieren. Vor allem in der Hauptsaison bekommst du spontan eher keinen Platz mehr!
Am Ende der Tour wird dir noch ein kühles Wasser gereicht (Trinkgeld wird erwartet, ist aber kein Muss).
Übrigens: Ganz in der Nähe vom Antelope Canyon befindet sich der berühmte Horseshoe Bend.